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Unterkünfte für Flüchtlinge auf Gelände der Underwood-Kaserne: Sporthallen werden wieder frei

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Turnhalle der Haupt- und Realschule Birstein
Die Turnhalle der Haupt- und Realschule Birstein ist im März zur Notunterkunft umgebaut worden. Bald kann sie wieder für ihre ursprünglichen Zwecke genutzt werden. © Main-Kinzig-Kreis

Im Main-Kinzig-Kreis sollen bald mehrere Sporthallen, in der aktuell Flüchtlinge untergebracht werden, wieder von Vereinen und Schulen genutzt werden können. Möglich wird dies durch eine Kooperation mit der Stadt Hanau.

Main-Kinzig-Kreis - Der Main-Kinzig-Kreis und die Stadt Hanau haben eine Vereinbarung über die Nutzung der Underwood-Kasernenfläche getroffen. Wie aus einer Mitteilung des Landkreises hervorgeht, sollen auf dem Gelände in Hanau künftig Geflüchtete untergebracht werden. Zahlreiche Turn- und Mehrzweckhallen, die aktuell als Notunterkünfte genutzt werden, werden dadurch frei.

Main-Kinzig-Kreis: Flüchtlinge kommen nach Hanau - mehrere Hallen werden frei

Entlastet werden laut Mitteilung die Kommunen Birstein, Langenselbold, Wächtersbach und Hanau-Mittelbuchen: Die dortigen Schulen und Vereine sollen ihre Sporthallen durch die Vereinbarung mit der Stadt Hanau bald wieder nutzen können.

Auf einem angemieteten Grundstück der ehemaligen Underwood-Kaserne sollen bis Ende Februar 2023 Notunterkünfte in zwei Leichtbauhallen entstehen. Damit wird der Kreis zwischen Dezember und Ende Februar ähnlich viele Plätze zur Erstunterkunft und -betreuung neu geschaffen haben, wie sie in den derzeit belegten Hallen noch genutzt werden. Mittelfristig sollen Asylsuchende in den auf dem Kasernengelände befindlichen Mannschaftsunterkünften unterkommen. Diese will die Stadt Hanau im nächsten Jahr sanieren lassen.

„Seit März mussten viele Hundert Schülerinnen und Schüler auf andere Hallen ausweichen, ebenso Dutzende Vereine. Jetzt sind wir so weit, dass wir auch zeitlich klare Perspektiven geben können, wann dieser Zustand endet“, erklärt Landrat Thorsten Stolz (SPD) in der Mitteilung. „Die Hallen können spätestens im Frühjahr wieder so genutzt werden wie vor dem russischen Angriffskrieg“, so Stolz.

Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) ergänzt: „Stadt und Kreis haben gemeinsam einen Weg erarbeitet, wie wir das Gelände der Underwood-Kaserne bestmöglich nutzen können. Gleichzeitig werden wir damit unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht und tragen den berechtigten Anliegen von Schulen und Vereinen Rechnung“.

„So wird beispielswiese die belegte Mehrzweckhalle in Hanau-Mittelbuchen wieder frei, was mich für die Vereinslandschaft dort freut“, meint der Oberbürgermeister. „Wir wissen alle, dass eine Mehrzweckhalle wie in Mittelbuchen der zentrale Treffpunkt für Kultur, Feiern und die ehrenamtliche Arbeit ist.“

Main-Kinzig-Kreis hat im Jahr 2022 mehr als 9000 Flüchtlinge aufgenommen

Im Jahr 2022 sind nach Angaben des Landkreises bisher mehr als 9000 Asylsuchende und Geflüchtete in den Main-Kinzig-Kreis gekommen. Rund 7600 befinden sich immer noch im Kreisgebiet. „Mit bis zu 160 Menschen pro Woche nimmt der Main-Kinzig-Kreis derzeit hessenweit, in absoluter Zahl, die meisten Geflüchteten auf“, heißt es in der Mitteilung des Landkreises.

„Die Gesamtzahl der aufgenommenen Personen zeigt mehr als deutlich die große Kraftanstrengung für die kommunale Ebene“, kommentiert Landrat Thorsten Stolz. „Meinen Appell richte ich daher im Namen aller hauptamtlichen Kräfte an die Bürgerinnen und Bürger: Haben Sie bitte Verständnis und Geduld in dieser Situation, die sich weder der Landkreis noch die Kommunen ausgesucht haben.“ (lio)

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