Mutter-Kuh Liana hat das zweite Mal in ihrem Leben gekalbt. Nach ihrer ersten Geburt hatte Helmut Schmitt sie vor etwa einem Jahr auf dem Zuchtviehmarkt in Alsfeld gekauft. Sie stammt ursprünglich aus einem landwirtschaftlichen Betrieb in Oberzent-Airlenbach im südhessischen Odenwaldkreis.
Abseits des Medienrummels verläuft das Leben für die Drillinge, die mittlerweile jeweils etwa 30 Kilo wiegen, geruhsam. Mutter Liana wird morgens gegen 5 Uhr das erste Mal gemolken, später noch einmal gegen 17 Uhr. Rund zehn Liter Milch gibt sie dabei pro Tag. Zu viel, um sie den Neugeborenen direkt über den Euter zukommen zu lassen.
Also gibt es gegen 5.30 und nachmittags um 17.30 Uhr frische Milch aus einem Eimer, der mit einem künstlichen Euter versehen wird. Für die Zwischenrationen um 11 und 22 Uhr wird sie zwischengelagert und dann jeweils aufgewärmt. Ansonsten schlafen die drei viel, spielen miteinander oder kabbeln sich gegenseitig.
Zufällig erschien der Bericht über die Drillingsgeburt an Helmut Schmitts 75. Geburtstag. Folglich stand das Telefon an diesem Tag nicht still. Bestimmt 20 Mal habe es geschellt – wobei das Wiegenfest bei dieser Sensations-Geburt im „Tal der Ahnungslosen“ etwas in den Hintergrund rückte. (von Ulrich Schwind)