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Neue Knie gibt es künftig nur noch in Schlüchtern: Prothetik-Klinik soll im Herbst starten

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Von: Hanns-Georg Szczepanek

Krankenhaus
Auch Hüftprothesen sollen mittelfristig ausschließlich in Schlüchtern eingesetzt werden (Symbolbild). © Marcus Brandt/dpa/Symbolbild

Bei den Main-Kinzig-Kliniken soll am Standort Schlüchtern die Endoprothetik in einer gesonderten Klinikeinheit konzentriert werden. Die Einzelheiten stellte der Schlüchterner Chefarzt Dr. Christoph Schreyer in Gelnhausen vor. 

Schlüchtern - Schreyer wird die bereits im Aufbau befindliche Klinik ab Januar 2023 zusammen mit Oberarzt Dr. Matthias Schwab von der Klinik für Unfall-, Gelenk- und Wirbelsäulenchirurgie in Gelnhausen leiten. Schreyer steht in Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis) der Klinik für Orthopädie, Allgemein-, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie vor. Ab diesem Zeitpunkt sollen alle Knieprothesen nurmehr in Schlüchtern eingesetzt werden. Die neue Klinik soll bereits im Oktober langsam starten.

Main-Kinzig-Kreis: Ab Oktober neue Klinik für Endoprothetik in Schlüchtern

Beim Aufbau der Klinik gehen die zwei Ärzte davon aus, dass die Patienten, die eine zumeist Knie- oder Hüftgelenkprothese erhalten, eine hohe Qualität und lange Haltbarkeit der Prothese erwarten – von der ohnehin modern-professionellen Implantation einmal abgesehen. Hierbei ermögliche eine digital begleitende Bildgebung die präzise Positionierung der Prothesen.

Durch die Anästhesie mittels lokaler Infiltration sollen die Schmerzen möglichst kleingehalten werden und der Patient aufgrund von minimalinvasiven Operationsmethoden schnell wieder mobil werden. In der Regel könnten Operierte, bei denen keine Komplikationen auftreten, die Klinik eine Woche nach dem Eingriff wieder verlassen. Früher sei dies erst nach vielen Wochen möglich gewesen.

In Schlüchtern sei außerdem ein freundliches Ambiente und Komfort nach Umbau der Station A2.1 gewährleistet. Dort steht in den Zimmern jeweils ein großes Bad zur Verfügung. Besonders schätzen würden Patienten auch effektive Organisation und verlässliche OP-Termine. (Lesen Sie auch: Main-Kinzig-Kliniken: Maxim ist das 1000. Baby im Jahr 2022)

Derzeit würden in Gelnhausen aber viele Notfälle behandelt, weshalb geplante Prothesen-Operationen häufig zu verschieben seien. In Schlüchtern gebe es hingegen bislang noch freie OP-Kapazitäten.

Organisatorisch sollen in der neu gefassten „Klinik für Prothetik und arthroskopische Chirurgie“ die medizinischen Kompetenzen gebündelt werden. Die Sprechstunden zur sehr wichtigen Vorbereitung der Patienten auf die jeweilige Gelenkoperation würden nach wie vor an beiden Klinikstandorten angeboten.

Klinik in Schlüchtern strebt Zertifizierung als Prothesenzentrum an

Die Hüftprothesen sollen zunächst noch in Schlüchtern und Gelnhausen, mittelfristig dann aber ausschließlich in der Bergwinkelstadt eingesetzt werden. Angestrebt werde unter anderem eine Zertifizierung als Prothesenzentrum. Wenn die neue Klinikeinheit richtig läuft, sollen alle Prothesenpatienten einen sicheren OP-Termin und einen einheitlichen Prozess der Vorbereitung, Planung und Umsetzung durchlaufen.

Dabei sollen die beiden Krankenhäuser mit den Reha-Kliniken noch enger verzahnt kooperieren. Auf der Station und im OP wird es laut Chefarzt Schreyer speziell geschultes Personal geben. Bereits vor der geplanten Operation sei eine Physiotherapie zur Vorbereitung vorgesehen. Die Prothetik-Patienten seien jetzt schon „hochzufrieden“, und Schlüchtern erziele schon seit Längerem bei Patientenbefragungen sehr gute Ergebnisse.

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