Bei den Diebstählen beobachtete die Polizei ebenfalls einen deutlichen Rückgang der Fallzahlen – bei gleichzeitigem Anstieg der Aufklärungsquote. Mit 2457 erfassten Fällen sank deren Zahl im Jahr 2021 um 9,9 Prozent gegenüber 2020, in dem 2727 Diebstähle registriert wurden.
Bei den sogenannten Raubstraftaten ließ sich den Angaben zufolge im Main-Kinzig-Kreis ein weiterer Rückgang beobachten. Die Fallzahlen gingen von 63 auf 59 zurück. Dies sei der zweitniedrigste Wert seit 2001. Zugleich erreiche in diesem Bereich die Aufklärungsquote mit 72,9 Prozent den zweithöchsten Wert im selben Zeitraum.
Hierbei dürften „zielgerichtete Einsatzstrategien in Verbindung mit täterorientierten Ermittlungen und spezielle Konzepte zur Bekämpfung von Raub und räuberischer Erpressung“ einen wichtigen Anteil gehabt haben. Die polizeilichen Beratungen mit Blick auf den Ausbau von Sicherungstechnik und einer Reduzierung von Bargeldbeständen seien auch in der Pandemie fortgeführt worden.
Rückläufig war 2021 auch die Rauschgiftkriminalität. Wurden im Jahr zuvor noch 734 Fälle zur Anzeige gebracht, waren es im Betrachtungszeitraum noch 680 Straftaten – minus von 7,4 Prozent. Da es sich bei diesen Delikten um Kontrolldelikte handelt, ist die Aufklärungsquote (96,3 Prozent) naturgemäß hoch.
Verstärkte Polizeipräsenz und ein damit einhergehender erhöhter Kontrolldruck dürfte auch für den Rückgang bei den Körperverletzungen ursächlich sein. Mit 997 erfassten Straftaten gingen die Fallzahlen im Jahr 2021 um 5,0 Prozent zurück. Rund drei Viertel aller Fälle, also 716, seien leichte Körperverletzungen.
Mit einer Aufklärungsquote von 94,8 Prozent sei im Main-Kinzig-Kreis der beste jemals gemessene Wert erreicht worden, so die Polizei. Auf öffentliche Straßen, Wege und Plätze entfielen 87 Fälle bei den Körperverletzungen. Diese seien zu knapp 83 Prozent aufgeklärt worden. Von 128 ermittelten Tatverdächtigen waren 108 männlich, heißt es in der Statistik. (Lesen Sie auch: Jährlich Dutzende Fälle von Jagdwilderei in Hessen)
Angestiegen ist mittlerweile im fünften Jahr in Folge ein Anstieg im Bereich der Internetkriminalität zu vermelden. Die Fallzahlen stiegen von 1026 im Jahr 2020 auf nunmehr 1132 an. Im Jahr 2017 waren es noch 616 Straftaten. Hierbei lasse ich aber nur bedingt ein Zusammenhang mit den Corona-Beschränkungen ableiten.
„Die vermehrte Nutzung des Internets dürfte hier eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung spielen“, heißt es dazu aus der Polizeibehörde. Erfreulicherweise sei die Aufklärungsquote „seit mehreren Jahren auf einem hohen Niveau“ und habe im Jahr 2021 knapp 92 Prozent betragen.
Ein Anstieg von 118 Straftaten im Vergleich zum Jahr 2020 war im Vorjahr bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung zu verzeichnen. Von diesen wurden 351 erfasst. Durch eine Gesetzesänderung im Jahr 2017 werden nun auch sexuelle Belästigungen strafrechtlich gesondert registriert. Deren Anteil liegt bei 41 Fällen.
Eine Zunahme gab es laut der Ordnungshüter 2021 bei der Kriminalität im Kontext von Zuwanderung. Wurden im Jahr zuvor noch 340 Fälle erfasst, liegt die Zahl der Delikte, bei denen mindestens ein Zuwanderer als Tatverdächtiger ermittelt wurde, bei 541 Fällen – ein Plus von 59,1 Prozent. Der Schwerpunkt liegt wie in den Vorjahren bei Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz (383 Fälle; 2020: 143), gefolgt von Schwarzfahren (42 Fälle; 2020: 41). (hgs)