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Letzter Landrat des Altkreises Schlüchtern ist tot - Trauer um Eckhard Momberger

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Dr. Eckhard Momberger
Dr. Eckhard Momberger war von 1970 bis 1974 Landrat des Altkreises Schlüchtern. Am 8. August dieses Jahres ist er in Niedernhausen gestorben. © Main-Kinzig-Kreis

Der letzte Landrat des Altkreises Schlüchtern, Dr. Eckhard Momberger, ist gestorben. Der Politiker wurde 86 Jahre alt.

Schlüchtern - Eckhard Momberger war von 1970 bis 1974 Landrat des Altkreises Schlüchtern. Der heutige Main-Kinzig-Landrat Thorsten Stolz (SPD) würdigt Momberger als „engagierten Wegbereiter und klugen Wegbegleiter des Main-Kinzig-Kreises“. Momberger gelte der Dank der Region Schlüchtern, aber auch der Dank des Landkreises, für den er auch nach der Zusammenlegung der Altkreise politisch aktiv gewesen ist, sagte Thorsten Stolz, nachdem er am Mittwoch (17. August) die Nachricht vom Tod Mombergers erhalten hat. Der Altlandrat, der zuletzt in Niedernhausen gelebt hatte, war bereits am 8. August gestorben.

Main-Kinzig-Kreis: Trauer um Schlüchterns Altlandrat Eckhard Momberger

Der 1936 in Nieder-Weisel (Kreis Friedberg) geborene Momberger war 1970 zum Landrat des Kreises Schlüchtern gewählt worden. Zuvor hatte er im Finanzamt Gießen (ab 1965) sowie im Hessischen Ministerium der Finanzen in Wiesbaden (ab 1966) gearbeitet. In der Funktion als Landrat blieb der promovierte Jurist bis zum 30. Juni 1974, also bis der im Rahmen der Gebietsreform vorbereitete neue Zuschnitt als Main-Kinzig-Kreis ab dem 1. Juli 1974 Fakt wurde.

Momberger hatte während seiner Amtszeit, ebenso wie seinerzeit Martin Woythal (Altlandrat Landkreis Hanau, SPD) und Hanaus Oberbürgermeister Hans Martin (SPD), für den Großkreis geworben und sich gegen kleinere Zuschnitte ausgesprochen. Momberger argumentierte 1972: „Der Großkreis umfasst einen traditionell zusammengehörenden Raum, in dem sich eine Vielzahl von nur gemeinsam zu lösenden Problemen stellt.“ Vom 1. Juli 1974 bis 30. Januar 1975 war Momberger Staatsbeauftragter Kreisbeigeordneter, danach bis März 1977 als Kreistagsabgeordneter – die SPD war in der ersten Wahlperiode nach Kreisgründung in der Opposition gelandet.

Mit Betroffenheit hat auch Landrat a.D. Karl Eyerkaufer auf die Nachricht vom Tod Mombergers reagiert. „Eckhard Momberger zeichnete eine ganz besondere Mischung aus Ruhe, Zuverlässigkeit und hohem Sachverstand aus. Seine unermüdliche Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit in den 1970er Jahren, als aus 48 Gemeinden in seinem Kreis vier große Kommunen werden sollten und er sich klar für die Schaffung des großen Main-Kinzig-Kreises stark gemacht hat, sind sein wichtiges politisches Erbe für unseren Landkreis“, wird Eyerkaufer in einer Mitteilung des Kreises zitiert.

Stolz und Eyerkaufer würdigen verstorbenen Altlandrat Momberger

Landrat Thorsten Stolz sprach am Mittwoch sein Beileid im Namen des Kreisausschusses und der politischen Gremien aus. „Eckhard Momberger hat sich mit Verve für die Bürgerinnen und Bürger im Schlüchterner Raum und später im Main-Kinzig-Kreis engagiert. Als Schlüchterner Landrat, im Verwaltungsrat der Kreissparkasse Schlüchtern, im Main-Kinzig-Kreistag, im Haupt- und Finanzausschuss, im Naturpark Hessischer Spessart, beim Wasserverband und noch in einigen Funktionen mehr: Dieses vielfältige Engagement behalten wir ehrend und dankbar in Erinnerung“, so Stolz.

Erst im April dieses Jahres war der frühere Main-Kinzig-Landrat Erich Pipa gestorben. (zen)

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