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Stolz und Stenger kämpfen um Landratsamt: Irritation um dritten Bewerber

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Von: Leon Schmitt, Hanns-Georg Szczepanek

Thorsten Stolz (SPD) und Gabriele Stenger (CDU) treten im Main-Kinzig-Kreis zur Landratswahl an.
Thorsten Stolz (SPD) und Gabriele Stenger (CDU) treten im Main-Kinzig-Kreis zur Landratswahl an. © privat; Tobias Koch

Mit einer Überraschung ist am 21. November die Bewerbungsfrist zur Landratswahl im Main-Kinzig-Kreis am 29. Januar 2023 abgelaufen. Statt drei Kandidaten gibt es nur noch zwei: Amtsinhaber Thorsten Stolz (SPD) und Herausforderin Gabriele Stenger (CDU).

Update vom 2. Dezember, 15.59 Uhr: Wie der Main-Kinzig-Kreis mitteilt, hat der Wahlausschuss die beiden Bewerbungen für die Landratswahl am 29. Januar 2023 bestätigt. In ihrer öffentlichen Sitzung am Freitag haben die Mitglieder des Gremiums die Unterlagen geprüft und offiziell für gültig erklärt. „Damit können Thorsten Stolz (SPD) und Gabriele Stenger (CDU) für die Wahl des Landrates/der Landrätin antreten“, heißt es.

Main-Kinzig-Kreis: Stolz und Stenger kämpfen um Landratsamt

Mit diesem Ergebnis des Wahlausschusses beginnen nun die konkreten Vorbereitungen. Unter anderem müssen entsprechend der gesetzlichen Vorgaben ab dem 19. Dezember bereits die Ausgabe von Wahlscheinen und somit Briefwahl möglich sein.

Am Wahltermin werden dann die Wahllokale in den Städten und Gemeinden in der üblichen Weise geöffnet sein. Die Auszählung der Stimmen wird noch am Abend auf der Homepage des Main-Kinzig-Kreises veröffentlicht. Außerdem kann sie im Barbarossasaal des Main-Kinzig-Forums verfolgt werden.

Für Irritationen hatte der bereits zum Landratskandidaten der Linken ausgerufene Matthias Okon gesorgt. Seine Bewerbungsunterlagen hatten zum Fristende nicht vorgelegen (siehe Erstmeldung). Bereits in der vergangenen Woche hat der Kreisverband der Linken Stellung bezogen.

Das Kollektiv des Kreisvorstands habe organisatorisch versagt, hieß es dazu bei einem Pressetermin in Wächtersbach. Dies bezog sich auf die praktische Anmeldung des Kandidaten für die Landratswahl, nachdem der Hasselrother Matthias Okon von der Partei offiziell als Bewerber nominiert worden war.

Wie Kreisparteichef Maurer ausdrücklich betonte, liege „kein Fremdverschulden“ vor. Der Fehler sei im Kollektiv des Kreisvorstands zu suchen, der den festen Willen habe, dass solches in Zukunft nicht mehr vorkomme. 

Main-Kinzig-Kreis: Irritation beim Kampf um den Posten des Landrats

Erstmeldung vom 22. November, 7.05 Uhr: Main-Kinzig-Kreis - Eine Kandidatin und zwei Kandidaten hatten ihre Absicht, sich um den Chefposten im Landratsamt im Main-Kinzig-Kreis zu bewerben, bereits vor Wochen öffentlich bekundet und sich seither durch publikumswirksame Termine oder auch eine intensive Öffentlichkeitsarbeit bekanntgemacht.

Einer von ihnen, der Hasselrother Matthias Okon von der Linkspartei Main-Kinzig, hat aber gar keine Bewerbungsunterlagen abgegeben. Wie die Kreisverwaltung am Montagabend nach Fristende mitteilte, liegen nur zwei Bewerbungen im Kreishaus vor: die von Amtsinhaber Thorsten Stolz (SPD) aus Gelnhausen und die von Gabriele Stenger (CDU) aus Hanau.

Die Parteien der beiden bilden im Kreistag eine große Koalition. Die Wählergruppen und Parteien der Opposition im Kreistag, also Grüne, FDP, Freie Wähler, AfD und Linke, haben somit keine eigene Kandidaten „im Ring“.

Matthias Okon (Die Linke) wollte wohl kandidieren, es gingen aber weder von ihm noch von seiner Partei entsprechende Unterlagen im Kreiswahlamt ein.
Matthias Okon (Die Linke) wollte wohl kandidieren, es gingen aber weder von ihm noch von seiner Partei entsprechende Unterlagen im Kreiswahlamt ein. © privat

Irritiert zeigte sich auf Anfrage unserer Zeitung am Abend auch Linken-Kreistagsfraktionschef Andreas Müller. Er sei fest davon ausgegangen, dass Okons Bewerbung eingereicht worden sei. Am späten Nachmittag habe er noch einen Wahlkampftermin mit Okon absolviert. Dieser hatte unserer Zeitung sogar kurz nach Bewerbungsende eine E-Mail mit der Signatur „Landratskandidat der Partei Die Linke Main-Kinzig-Kreis“ übersandt. Eine Nachfrage zu den fehlenden Unterlagen blieb bis Redaktionsschluss aber unbeantwortet.

Stenger und Stolz stellen sich am 29. Januar dem Votum der mehr als 300.000 Wahlberechtigten im Main-Kinzig-Kreis. Eine Stichwahl war für den 12. Februar angesetzt, dieser Termin entfällt nun aber. Der Kreiswahlausschuss wird am 2. Dezember, um 10 Uhr, im Main-Kinzig-Forum in öffentlicher Sitzung über die formale Zulässigkeit der Bewerbungen entscheiden. Per Gesetz muss ab dem 19. Dezember die Ausgabe von Wahlscheinen möglich sein, etwa zur Briefwahl.

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