Mehrjährige Modernisierung: 4,5 Millionen Euro für Kirchenmusikalische Fortbildungsstätte

Eine Aufgabe der Kirchenmusik ist es, die Frohe Botschaft der Christenheit musikalisch in die Welt zu tragen. Eine erfreuliche Botschaft von eher profaner Natur ging dieser Tage allerdings in der Kirchenmusikalischen Fortbildungsstätte (KMF) ein.
Schlüchtern - Die Landessynode der evangelischen Landeskirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), die in Kooperation mit ihrer Schwester-Landeskirche von Hessen und Nassau als Trägerin der KMF fungiert, hat in der Vorwoche einen Grundsatzbeschluss gefasst: Die kirchenmusikalische Einrichtung im ehemaligen Kloster Schlüchtern im Main-Kinzig-Kreis wird modernisiert. Der Beschluss war laut KMF-Leiter Andreas Schneidewind schon Ende 2019 zur 50-Jahr-Feier der Fortbildungsstätte im Februar 2020 in Vorbereitung, wurde jedoch durch die Corona-Krise ausgebremst.
Main-Kinzig-Kreis: 4,5 Millionen für Kirchenmusikalische Fortbildungsstätte
Doch nun ist entschieden, dass die KMF in den kommenden fünf Jahren für insgesamt rund 4,5 Millionen Euro saniert und modernisiert wird. Dass die letzten Arbeiten wohl erst 2026 fertiggestellt sein werden, liegt vor allem daran, dass die KMF für den Umbau nicht geschlossen wird, sondern die Bauarbeiten in vier Abschnitten bei laufendem Betrieb stattfinden. (Lesen Sie hier: Main-Kinzig-Kreis eröffnet siebte Corona-Teststelle)
Als Bauherrin tritt die Stiftung Kloster Schlüchtern auf, die auch Eigentümerin des Gebäudes ist. Die Stiftung übernimmt ein Drittel der Kosten (1,5 Millionen Euro) als Darlehen für die Landeskirche sowie ein weiteres Drittel für den Innenausbau. Das letzte Drittel übernimmt die EKKW. Schneidewind zollt nicht nur der Synode Dank für Entschluss, bei dem es nur wenige Enthaltungen gegeben habe, sondern auch der Klosterstiftung, denn „von einem Vermieter ist ja in der Regel nicht zu erwarten, dass er ein Drittel der Innenausbaukosten übernimmt“. Klosterrentmeister Rene Leipold begründet dies mit der Zukunftsfähigkeit der KMF, zu welcher die Stiftung ihren Beitrag leisten wolle.
Erneuerung der Heizung kostet etwa 250.000 Euro
Das Jahr 2022 werde noch für die Detailplanung ins Land gehen, allerdings werde mit der Erneuerung der Heizungsanlage wohl schon nächstes Jahr begonnen. Kostenpunkt: etwa 250.000 Euro. 2023 soll der erste Bauabschnitt folgen, bei dem Aufenthalts-, Büro- und Nebenräume sowie die Bibliothek an der Reihe sind. Die Bausubstanz wird laut Leipold nicht verändert, allerdings im Trockenbau Wände verschoben und Zugänge umgelegt, damit eine klarere Strukturierung erkennbar wird.
Bisher sind Gemeinschafts-, Verwaltungs-, Übernachtungs- und Unterrichtsräume teils baulich verflochten. Vom Denkmalamt bereits genehmigt sei der Anbau eines Aufzugs, der in ein neues Foyer münden soll. Aus den bisher vier Einzelzimmern mit Nasszellen sollen im zweiten Bauabschnitt 13 werden – in zeitgemäßem Standard, „kein Luxusausbau“, so Schneidewind. Nach Übungs- und Musikräumen in Bauabschnitt drei folgt im letzten Abschnitt die Sanierung der Zwei- und Vier-Bett-Zimmer.