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Main-Kinzig-Kreis: Viel Andrang und großes Interesse an der zweiten Nacht der Ausbildung

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Von: Sophia Auth

Main-Kinzig-Kreis: Viel Andrang und großes Interesse an der zweiten Nacht der Ausbildung
Jökel Bau simulierte eine Baustelle auf dem Firmengelände. Dort erhielten Interessierte einen Einblick in alle Gewerke, von der Arbeit im Baustellen-Container über Baggerfahren bis zum Mauernbauen. © Sophia Auth

Freitagabend, 17 Uhr. Die Betriebsgelände einiger Unternehmen im Bergwinkel füllen sich, doch viele der Besucherinnen und Besucher sind sehr jung. Trotzdem packen sie mit an, fahren Bagger oder mauern einen Bogen – sie alle sind potenzielle Auszubildende.

Schlüchtern/Steinau - Bereits zum zweiten Mal fand am Freitag (14. Oktober) die sogenannte Nacht der Ausbildung im Main-Kinzig-Kreis statt. Die teilnehmenden Unternehmen öffneten ihre Pforten und warben für die Ausbildung im eigenen Betrieb. Viele Jugendliche nutzten die Chance, um mit ihren Freunden und Familien die einzelnen Standorte zu besuchen – dafür war eigens ein Shuttle-Bus organisiert worden – und sich einen Überblick zu den Unternehmen zu verschaffen. Manch einer hatte sogar schon seine Bewerbungsunterlagen im Gepäck, um sie an Ort und Stelle zu überreichen.

Main-Kinzig-Kreis: Nacht der Ausbildung - Jugendliche besuchen Betriebe

Der Tenor der Veranstaltung fiel durchweg positiv aus. Zwar regnete es einen Großteil der Zeit, trotzdem waren die sieben Standorte gut besucht. „Ich habe das Gefühl, es ist mehr los als im Vorjahr“, meinte Katharina Voss von Immergut. Die Mitarbeiter der Sparkasse waren da ähnlicher Meinung. Laura Jäger von Paco berichtet, dass in diesem Jahr mehr für das Event geworben worden sei. Außerdem wurden einige Schülerinnen und Schüler seitens der Schulen zu einer Teilnahme an der Veranstaltung verpflichtet. (Lesen Sie auch: Vom Mechaniker zum Model: Wie Influencer das Handwerk in Szene setzen)

Main-Kinzig-Kreis: Viel Andrang und großes Interesse an der zweiten Nacht der Ausbildung
Immergut präsentierte „Lieferantin“ und Ergebnisse. © Sophia Auth

Wer mochte, erhielt sogar einen besonderen Einblick, denn Mitarbeiter und Auszubildende boten Führungen durch ihre Betriebe an. So konnten die Gäste bei Möbel Rudolf zuschauen, wie Holz verarbeitet wurde, Immergut präsentierte seine Abfüllanlagen und bei Paco durften die Jugendlichen beim Weben von Stahlfasern zusehen.

Interessant waren insbesondere die Betriebe, deren Tätigkeitsfeld für viele eher unbekannt sind, so zum Beispiel bei Paco. „Jeder hat etwas mit uns zu tun, aber kaum einer weiß das“, erklärte Jan Graul und zeigte verschiedene Siebe. „Die Leute wissen gar nicht, was hier los ist“, meinte Yvonne Bayer und erzählte, dass Immergut neben Milchprodukten auch vegane Produkte und Tiernahrung produziert.

Die Aktion

Die Nacht der Ausbildung ist eine Kooperation von sieben im Bergwinkel ansässigen Unternehmen: Paul & Co. (Paco), Edeka Habig, Kreissparkasse Schlüchtern, Main-Kinzig- Kliniken Schlüchtern, Jökel Bau, Immergut und die Möbelfabrik Rudolf. An der jährlich stattfindenden Veranstaltung öffnen sie an einem Abend zwischen 17 und 21 Uhr ihr Türen für Jung und Alt und geben Einblicke in ihre Arbeit sowie Ausbildungsmöglichkeiten. (ssa)

Den teilnehmenden Jugendlichen gefiel die Veranstaltung. Sie stellten Fragen und probierten sich in verschiedenen Gewerken aus. Jökel Bau bot Interessierten an, einmal einen Bagger zu bedienen. „Bagger fahren macht mir Spaß, ich habe mich auch schon bei Jökel beworben, ich möchte einmal Polier werden“, berichtete ein junger Teilnehmer.

Da in verschiedenen Berufen ein direkter Einblick in den Arbeitsablauf nur schwer möglich ist, wurden die Veranstalter kreativ. So hatte die Sparkasse etwa einen „heißen Draht“ installiert und eine Saftbar errichtet. Verhungern oder verdursten musste sowieso keiner, denn für das leibliche Wohl war an allen Standorten gesorgt.

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