Rund 8000 Flüchtlinge im Main-Kinzig-Kreis: Zwei neue Unterkünfte geplant

Seit Jahresbeginn haben die Kommunen im Main-Kinzig-Kreis mehr als 8000 Flüchtlinge aufgenommen. Aktuell werden neue Gemeinschaftsunterkünfte in Erlensee und Maintal eingerichtet.
Main-Kinzig-Kreis - Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (beide SPD) und Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann (CDU) haben den Städten und Gemeinden ihren Dank ausgesprochen „für die unermüdliche Akquise und sensible Mitsteuerung“ bei der Unterbringung von Geflüchteten und Asylsuchenden. Das teilt der Main-Kinzig-Kreis in einer Pressenotiz mit.
Main-Kinzig-Kreis: Neue Flüchtlingsunterkünfte in Erlensee und Maintal
So seien einige Kommunen auch dem Aufruf des Kreises gefolgt und hätten Grundstücke gemeldet, auf denen kurzfristig Wohnraum durch den Kreis geschaffen werden könne. In den Städten Maintal und Erlensee würden neue Wohnstätten im Gewerbegebiet Ost in Dörnigheim sowie auf dem Fliegerhorst auf Erlenseer Gemarkung eingerichtet. Die Arbeiten sollen im Frühjahr abgeschlossen sein. (Lesen Sie auch: Platz für ankommende Flüchtlinge wird knapp - „Jede Kommune hat große Probleme“)
„Wir haben in einer riesigen Kraftanstrengung in diesem Jahr rund 8000 Geflüchtete und Asylsuchende untergebracht. Daran wird die ganze Dimension deutlich, was hier auf kommunaler Ebene geleistet wurde und weiter geleistet wird“, betont Landrat Thorsten Stolz. „Wir wissen, was die Unterbringungskrise für die Städte und Gemeinden insgesamt bedeutet. Die Aufgabe wird sicher auch erst mal nicht leichter, weil sich der Aufbau neuer Einrichtungen im Moment immer schwerer terminlich planen lässt“, so Stolz mit dem Hinweis auf Material-Lieferengpässe in einigen Gewerken, von denen Neubauten wie Behelfsbauten im Kreisgebiet betroffen sind. „Und trotzdem kommen Woche für Woche bis zu 160 Menschen zu uns und bitten um Asyl und eine Unterkunft.“
Die Kreisspitze bekräftigt, dass sie so früh wie möglich ihre Notunterkünfte in den vier Hallen wieder zurückbauen will. Daher würden nun an anderen Stellen Notunterkünfte und Gemeinschaftseinrichtungen gebaut, wie Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler erläutert. „Mit Blick auf die Ortschaften, mit Blick auf Schulklassen und die Vereinsgruppen, vor allem mit Blick auf die Menschen, die dort untergebracht werden, bleiben Hallen eine Option, auf die wir zuletzt zurückgreifen und auch als erstes wieder verzichten wollen“, erklärt die Erste Kreisbeigeordnete. „Die Kreisspitze steht zu ihrem Wort: Wenn wir von den Kapazitäten in der Lage sind, einzelne Notunterkünfte wieder zurückzubauen, dann zuerst die in den Hallen. Und das werden wir im Frühjahr forcieren“, erklärt auch Winfried Ottmann.
Main-Kinzig-Kreis will Notunterkünfte in Hallen im Frühjahr zurückbauen
Bis ins Frühjahr stiegen die kreiseigenen Kapazitäten für eine Not-Betreuung auf 800 Plätze und für eine dauerhaftere Unterbringung auf 1.200, um so den zeitlichen Druck etwas abfedern zu können, bis die Städte und Gemeinden ihrerseits neue Wohnkapazitäten geschaffen haben. Für eine dauerhaftere Unterbringung sind etwa die Gemeinschaftseinrichtungen in Erlensee und Maintal gedacht. (Lesen Sie auch: Neue Notunterkunft geplant: Main-Kinzig-Kreis erwirbt leerstehende Immobilie)
In Erlensee entsteht auf einem geeigneten Fliegerhorst-Flurstück eine doppelgeschossige Containeranlage für bis zu 80 Personen. Der Kreis und die Stadt stoßen die konkrete Umsetzung nun an. In Maintal wird eine frühere Bestandsimmobilie im Gewerbegebiet Ost angemietet und umgebaut. Der Grundstückseigentümer übernimmt im noch laufenden Jahr einige Vorarbeiten, bevor in dem Gebäude durch den Kreis Wohnbereiche für rund 80 Personen aufgebaut werden. Sowohl in Erlensee als auch in Maintal ist mit einer Fertigstellung und Belegung im ersten Quartal des neuen Jahres zu rechnen. Die Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner vor Ort übernimmt dauerhaft der Main-Kinzig-Kreis.
Nach wie vor erreichen den Main-Kinzig-Kreis laut Pressestelle wöchentlich bis zu 160 Menschen aus der Erstaufnahmeeinrichtung in Gießen, die die Geflüchteten auf die Landkreise in Hessen verteilt. Für die ersten Tage kommen sie jeweils in Notunterkünften unter, bevor sie dauerhafte Wohnplätze in den Städten und Gemeinden zugeteilt bekommen. Seit Jahresbeginn hätten so mehr als 8000 Menschen im Kreisgebiet vorübergehend oder dauerhaft ein Obdach und Unterstützung erhalten, davon die meisten aus der Ukraine. (sob)