Ausdrücklich nicht zugestimmt hat die SPD-Fraktion in Bad Soden-Salmünsters Stadtverordnetenversammlung bei zwei Enthaltungen einer Passage in einem von der CDU-Fraktion eingebrachten Zusatz zum Beschlussvorschlag des Magistrats:
„Die Stadtverordnetenversammlung Bad Soden-Salmünster fordert die Bundesregierung und insbesondere die zuständige Bundesinnenministerin Nancy Faeser daher auf, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um illegale Migration zu unterbinden und eine zeitnahe Rückführung von Menschen zu ermöglichen, die sich unrechtmäßig und ohne Bleibeperspektive in Deutschland aufhalten.“ Roland Parthey (SPD) kritisierte, dass die Nennung der SPD-Spitzenkandidatin bei der hessischen Landtagswahl Anfang Oktober eher zu einer Eröffnung des Wahlkampfs passe. Dennoch stimmte die Mehrheit aus GWL und CDU für diese Passage. Gemeinsam mit diesen beiden Fraktionen stimmte die SPD aber für den ersten Teil des Zusatzes: „Wir bekennen uns zu unserer humanitären Verantwortung, Menschen, die unseren Schutz dringend benötigen, auch in Zukunft zu helfen. Um dies garantieren zu können, ist es notwendig, dass wir unsere Kräfte dort bündeln, wo ein tatsächliches Schutzbedürfnis besteht.“
Steinaus Bürgermeister Christian Zimmermann (parteilos) betonte vor den Mandatsträgern der Brüder-Grimm-Stadt: „Wir sehen hier ganz klar, dass sich im Main-Kinzig-Kreis keinesfalls ein Widerstand gegen die Aufnahme von Flüchtlingen bildet.“ Vielmehr gehe es darum, dass eine faire Verteilung der geflüchteten Menschen erzielt werde und der Landkreis dadurch nicht mehr Menschen aufnimmt als andere Kreise: „Die Dinge sind ungerecht verteilt.“
Zudem merkte der Steinauer Rathauschef an: „Mit der Unterbringung der Geflüchteten ist es nicht getan, man muss sich auch um sie kümmern. Die Menschen kommen hier teilweise traumatisiert an.“ Es sei die Aufgabe von Bund und Land, dafür ausreichend Gelder bereitzustellen. „Wir wollen mit der Normenkontrollklage aufrütteln“, betonte Zimmermann. (hgs, mln)