Kreisbrandinspektor Markus Busanni kündigte an, „in den nächsten Wochen eine Wehrführersitzung zur Vorbereitung der Wahlen“ abhalten zu wollen und kritisierte: „Es wird nicht gewürdigt, dass die Stadtbrandinspektion gewählt und nicht von oben bestimmt wird. Wenn die nicht anwesenden 242 Kameraden alle ein langes Wochenende haben, dann haben wir aber auch ein einsatztaktisches Problem.“
Obwohl die Nachfolgefrage ungeklärt ist und die Amtszeit noch einige Wochen läuft, wurden Matthäus und Uffelmann verabschiedet. „Es stimmt mich traurig, dass Ihr beiden nicht mehr zur Verfügung steht“, betonte Bürgermeister Christian Zimmermann (parteilos) und fügte an: „Es sind zeitintensive Aufgaben, daher kann ich Eure Beweggründe nachvollziehen.
„Ich konnte viel von Euch lernen, vor allem von der Geradlinigkeit von Stefan Matthäus könnten sich viele eine Scheibe abschneiden. Mit Dir verliert die Stadtbrandinspektion eine herausragende Persönlichkeit.“
Stadtbrandinspektor Dietmar Berthold hatte seinen Tätigkeitsbericht, der überwiegend aus Zahlen (siehe Kasten „Feuerwehr-Statistik“) bestand, mit Dank an seine Stellvertreter beendet: „Es hat viel Spaß mit Euch gemacht. Es wurde viel bewegt, auch wenn wir zurückgeworfen wurden. Aus meiner Sicht haben wir sehr gut zusammengearbeitet, wir konnten uns kritisieren und voneinander lernen.“
Zuvor hatte Berthold in seinem Bericht einen Einsatz bei einem Verkehrsunfall zwischen Marjoß und Jossa herausgehoben, bei dem sieben Menschen – darunter zwei Kinder – verletzt worden seien. Erfreulich sei, dass die Stadt die Position eines hauptamtlichen Gerätewartes auf eine ganze Stelle erweitert habe. In der Anschaffung befänden sich ein LF 10 für die Wehr Marjoß und ein HLF 20 für die Innenstadtwehr. In den nächsten Jahren würden ein Gerätewagen Logistik und der Ersatz der Drehleiter folgen.
Ich bin fast schockiert, dass zu wenige Kameraden da sind heute Abend.
Der stellvertretende Jugendfeuerwehrwart Florian Berthold verlass den Bericht über den Nachwuchs. Besonders erfreut zeigte er sich darüber, dass die Jugendfeuerwehr Ulmbach sowohl den Kreisentscheid als auch den Osthessencup gewonnen und beim Landesentscheid den 14 Platz belegt habe.
Zimmermann dankte in seinem Grußwort den Einsatzkräften für ihr Engagement und deren Familien, „ohne deren Toleranz das nicht möglich wäre“ und sagte die Unterstützung von Magistrat und Verwaltung zu. Für das Gerätehaus Sarrod seien Aufträge vergeben worden und Fahrzeugbeschaffungen in der Ausschreibung.
Ein Thema sei die Löschwasserversorgung, über Zisternen in Schmidtmühle und Ober-Ulrichsberg, sowie in den neuen Baugebieten. Die Erstellung des Bedarfs- und Entwicklungsplanes sei an ein Büro vergeben worden.
zum Oberbrandmeister: Oliver Schmidt, Hintersteinau
zum Brandmeister: Martin Link, Hintersteinau; André Hergenröder, Ulmbach
Den Dank des Main-Kinzig-Kreises überbrachte Landrat Thorsten Stolz (SPD) und würdigte Berthold, der kürzlich mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde. Die Arbeit der Feuerwehren werde immer herausfordernder. Mit mehr als 300 Aktiven sei Steinau noch gut aufgestellt, im gesamten Landkreis seien es 4500 Personen.
Dass mehr als 150 Einsätze ehrenamtlich geleistet würden, sei keine Selbstverständlichkeit mehr angesichts von gesellschaftlichen Veränderungen und gesunkener Bereitschaft, sich zu engagieren. Dabei seien die Einsatzkräfte immer häufiger Anfeindungen ausgesetzt, die strafrechtlich verfolgt werden müssten. Er dankte auch den 1500 Mitgliedern der Steinauer Feuerwehr-Fördervereine.
Kreisbrandinspektor Markus Busanni hob die „außergewöhnlichen Leistungen“ der Steinauer hervor und forderte, Strategien zu entwickeln, um mehr „Frauen zu halten“, die in der Jugendfeuerwehr aktiv sind. Er würdigte die Aufstellung eines Katastrophenschutzzuges in Steinau und nannte den Klimawandel in Bezug auf Hochwasserschutz sowie Waldbrände als Herausforderungen der Zukunft. 90 Atemschutzgeräteträger seien „gut, aber da ist noch Luft nach oben“. Im Juni sei die Übungsanlage des Landes in Wächtersbach stationiert und sollte in Anspruch genommen werden.
269 Männer und 50 Frauen sind in den Einsatzabteilungen der Steinauer Feuerwehren aktiv. Der Ehren- und Altersabteilung gehören 134 Personen an, in den Jugendfeuerwehren sind 89 und in den Kindergruppen 44 Mädchen und Jungen aktiv. Die Musikabteilung hat 18 Mitglieder.
155 Einsätze verzeichneten die Feuerwehren der Brüder-Grimm-Stadt 2022, darunter waren 39 Brände und 95 technische Hilfeleistungen. In der Summe wurden dabei 4766 Stunden geleistet.63 Feuerwehrkameraden absolvierten Lehrgänge mit 1781 Stunden.
14.175 Stunden Standortausbildung, Instandhaltung, Hydrantenüberprüfungen sowie Besprechungen und Dienstversammlungen leisteten die Steinauer Feuerwehren im Jahr 2022.
9 Personen wurden von den Steinauer Feuerwehren bei Hilfeleistungseinsätzen gerettet. (Quelle: Jahresbericht Stadtbrandinspektor Dietmar Berthold). / kw
Rund 20.000 Euro Sachschaden waren bei einem Brand am Ortsrand von Steinau an der Straße entstanden, bei dem die Freiwillige Feuerwehr Steinau-Innenstadt im Einsatz war.