Sorgen müssen sich die Oberzeller Bürgerinnen und Bürger dennoch nicht, wie Steffen Frischkorn erläutert: „Mittlerweile werden die umliegenden Wehren mit Atemschutzgeräteträgern aus Weiperz, Sterbfritz, Gundhelm und Speicherz mitalarmiert.“ Wo die geschulten Träger dann herkommen, ist aber nie klar, denn beim Thema Einsatzkräfte herrsche derzeit in allen Ortsteilen eine „angespannte Lage“.
Wie die Oberzeller Wehrführer und deren Vorgänger mehrfach betonen, trägt die Gemeinde an der Problematik aber keine Schuld: „Wir haben eine tolle Ausstattung, die neuesten Fahrzeuge. Die Gemeinde unterstützt uns, wo sie nur kann“, unterstreicht der stellvertretende Wehrführer Christian Weiffen. Und: „Es macht ja auch Spaß, hier mitzumachen. Es ist ein tolles Hobby.“
Was fehle, seien die Freiwilligen, die aktiv dabei sein wollen und die Ausrüstung auch nutzen. „Ich habe mal einen 23-Jährigen hier im Ort gefragt, ob er denn nicht bei uns mitmachen will. Darauf meinte er: ‚Die Feuerwehr braucht kein Mensch‘. Dieser Satz klingelt mir bis heute in den Ohren“, meint Weiffen durchaus bestürzt.
Wie sein Vorgänger Timo Ochs feststellt, hat die Zahl der Brände in Oberzell in den vergangenen Jahren zwar stark abgenommen. Aber: „Feuer ist schnell, das vergessen viele“, weiß der Feuerwehrmann. Eine vergessene Kerze oder ein Kurzschluss reichten aus, um ein Haus in Brand zu setzen.
Die Oberzeller Einsatzkräfte wollen nun aktiv Mitglieder werben. Denn: „Leute, die sich bei uns nicht anmelden, gefährden damit auch ihre eigenen Familien“, appelliert Timo Ochs. Und Weiffen mahnt: „Nach uns kommt keiner mehr. Wir löschen und retten, und wenn wir es nicht können, ist da niemand mehr.“
Die Feuerwehr Oberzell lädt alle Interessierten ein, bei den nächsten Übungen vorbeizuschauen. Diese finden jeweils montags, 2. und 16. Mai sowie 13. Juni, um 19 Uhr am Gerätehaus (Sinntalstraße 26) statt. Weitere Infos gibt es auch per E-Mail an oberzell@ feuerwehr-sinntal.de.