„Radfahren ist nichts Altmodisches“- Rundum positive Bilanz zu Kinzigtal total

Die zweijährige Zwangspause hat dem sportlichen Freizeitvergnügen M-net Kinzigtal total nicht geschadet. Mit sichtbarer Begeisterung gingen am Sonntag im Main-Kinzig-Kreis wieder viele tausend Menschen auf die Strecke, um zwischen Sinntal und Hanau auf den autofreien Straßen die „Vorfahrt für das Fahrrad“ zu erleben.
Main-Kinzig-Kreis - Die Bedeutung von Sinntals Kernort Sterbfritz als Ort der Quelle der Kinzig rückte bei der Radfahr-Veranstaltung einmal mehr in den Fokus. Von der Quelle des Flusses bis zur Mündung in den Main bei Hanau führt die autofreie Strecke über rund 80 Kilometer durch den Main-Kinzig-Kreis. Die Hauptdurchgangstraße in Sterbfritz, wo sonst pausenlos der Verkehr auf der Landesstraße rollt, war am Sonntag autofrei. „Vorfahrt fürs Fahrrad“, war angesagt.
Main-Kinzig-Kreis: Positive Bilanz für Kinzigtal total 2022
„Endlich geht es wieder los“, sagte Landrat Thorsten Stolz (SPD) bei der Eröffnung des 28. Radfahr-Spektakels. Dieses habe im Jahr 1993 erstmals stattgefunden. Erneut würden Zehntausende Teilnehmer erwartet. Der Landrat sprach Dankesworte an alle Beteiligte, die dafür sorgten, dass Kinzigtal Total wieder in der bewährten Form stattfinden könne. Insbesondere seien viele Hilfsorganisationen und Vereine im Einsatz. „Radfahren ist nichts Altmodisches“, betonte Stolz. Es sei des Deutschen liebste Freizeitbeschäftigung. Auch im Main-Kinzig-Kreis würde rund die Hälfte der Bevölkerung regelmäßig Fahrrad fahren.
Ein Grußwort sprach Sinntals Noch-Bürgermeister Carsten Ullrich (SPD), der letztmals als Sinntals Rathauschef an der Eröffnung der Veranstaltung teilnahm. Mit dabei waren auch die drei Bürgermeister-Kandidaten Thomas Henfling, Daniel Klee und Jochen Koppel. Auch Landtagsabgeordneter Heinz Lotz (SPD) aus Marjoß war anwesend. „Eine kleine Schleife lohnt sich“, verwies Ullrich auf die nahe gelegene Kinzig-Quelle. Er dankte allen Mitwirkenden an der Sterbfritzer Festmeile.

Dass die Pandemie einen regelrechten Fahrrad-Boom ausgelöst habe, darauf ging Pfarrer Arne Schmitz in seiner Andacht ein. Er sprach aus Erfahrung, wie er meinte. Das Geheimnis beim Radfahren sei die Stabilität. Oftmals sei der Weg nicht einfach, sowohl auf dem Rad als auch beim Glauben. Es tue gut, am Ziel anzukommen. Das Ziel des Glaubens sei Gott, so Pfarrer Schmitz. (Lesen Sie hier: Kreative Angebote, Imbiss und Musik: Das erwartet die Radler heute bei Kinzigtal Total)
Einen guten Start wünschte der Sterbfritzer Ortsvorsteher Willi Merx. Er verwies auf das Angebot der örtlichen Vereine, die den ganzen Tag für das leibliche Wohl sorgten, insbesondere Sportverein und Turnverein. Die Gemeinde war ebenso mit einem Info-Stand vertreten wie das DRK sowie Zweirad-Roth. Die Kalli-Hendrix-Band sorgte für musikalische Unterhaltung.
Nachdem der offizielle Teil über die Bühne gegangen war, konnte es losgehen: Der Fahrrad-Tross mit vielen Teilnehmern um Landrat und Bürgermeister an der Spitze setzte sich in Bewegung. Und auch der Wetter-Gott hatte ein Einsehen. Nach vorausgegangenem Regen lugte pünktlich zum Start die Sonne hervor. (fch)