In diesem stehen allerdings statt der ursprünglich nur etwa 30 Personen zur Weiterbeschäftigung nun 53 Mitarbeiter. Die genaue Anzahl derer, die in beiden Kliniken nicht mehr weiterbeschäftigt werden sollen, lässt sich mangels konkreter Angaben nicht genau bestimmen. Aus der Belegschaft werden „mindestens 120“ und womöglich bis zu 180 genannt. Der korrekte Wert liegt wohl irgendwo dazwischen. Aus Mitarbeiterkreisen wird zum Teil auch Verständnis dafür aufgebracht, dass sich der bisherige Geschäftsführer der beiden seit Dezember 2021 in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung befindlichen Schwester-GmbHs derzeit aus rechtlichen Gründen nicht öffentlich äußere.
Um die nun gekündigten Fachkräfte in der Region und am besten in der Stadt Bad Soden-Salmünster zu halten, bietet das in der Kurstadt an Salz und Kinzig ansässige Netzwerk für Gesundheit Main-Kinzig GmbH diesen an, sich formlos über die Webseite www.nfg-mkk.de zu bewerben. Von dort würden die E-Mails mit der jeweiligen Kurzbewerbung an alle Netzwerkmitglieder weitergeleitet, damit diese sich gegebenenfalls bei den Absendern melden können.
Auch die Stadtverwaltung von Bad Soden-Salmünster im Rathaus Salmünster bietet sich als mögliche Vermittlerin von Bewerbungen an.
Bürgermeister Dominik Brasch (parteilos) teilte zur aktuellen Situation der beiden Reha-Kliniken in Bad Soden (Main-Kinzig-Kreis) mit, dass er „im engen Austausch mit den handelnden Akteuren“ stehe. Die Geschäftsführung der Kliniken habe ihn über die Umstände in Kenntnis gesetzt, mit Eigentümer und Insolvenzverwalter stehe er ebenfalls in Kontakt. Brasch bittet aber um Verständnis, dass er sich gegenwärtig zu den Hintergründen nicht näher äußern und an Spekulationen nicht beteiligen wolle. Gerne stehe er jedoch gekündigten Betroffenen beratend zur Seite, denn „es wäre wünschenswert, dass die medizinische und fachliche Kompetenz am Standort gehalten werden kann“. Formlose Kurzbewerbungen nähmen er und die Stadtverwaltung daher zur direkten Weiterleitung an Einrichtungen vor Ort oder an das Netzwerk für Gesundheit Main-Kinzig entgegen.
Oberstes Ziel ist laut Dominik Brasch, den Betrieb der beiden Kliniken weiterzuführen. Ob und wie dies gelingen könne, sei Bestandteil von derzeit laufenden Gesprächen.
Die „Schieflage“ der Kliniken Rhönblick und Lohrey sei weder neu gewesen noch sei diese überraschend gekommen. Eine „geordnete und sozialverträgliche Lösung zwischen Verantwortlichen und Arbeitnehmern wäre daher zu erwarten gewesen“, meint der Rathauschef.
Wie unsere Zeitung bereits Ende 2021 berichtete, waren Verbindlichkeiten in siebenstelliger Höhe aufgelaufen. Ein dringlicher werdender Investitionsstau zum Erhalt und zur Modernisierung sollte damals in Angriff genommen werden. Zu Investitionen kam es aber wohl auch deshalb nicht, weil sich bei der Klinik Lohrey Eigentümer und Betreiber nicht einigen konnten.