Die Schäferei Lenz aus Elm ist mit 600 Mutterschafen die wohl größte Schäferei im gesamten Main-Kinzig-Kreis. Schäfermeister Wilfried Lenz war mit seinem Sohn Stefan auf Burg Brandenstein, um auf das Problem durch den Wolf auch hier bei uns aufmerksam zu machen. „Wildflecken ist nicht weit weg“, sagt er. Und: „70 Kilometer läuft ein Wolf in einer Nacht. Dann ist er schon längst bei uns. Und das ist für uns ein Problem.“
Es ist schwierig, ruhig zu schlafen, wenn es um deine Existenz geht.
Laut Lenz ist es nicht seine größte Sorge, dass der Wolf mal ein Tier reißen würde. Vielmehr hat er Angst, dass die Herde aufgeschreckt wird und einige Tiere auf Straßen oder Gleisen landen. „Es ist schwierig, ruhig zu schlafen, wenn es um deine Existenz geht“, sagt der Schäfermeister. Wenn der Wolf einmal da war, „dann fährst du auch nachts nochmal zur Herde, nur um nachzusehen“, so Lenz.
Er selbst hält seine Tiere alle eingezäunt, wenn er nicht bei ihnen ist. „Und zwei Herdenschutzhunde habe ich auch gekauft.“ Aber auch das verspricht keine 100-prozentige Sicherheit. Lenz weiß von einem Schäfer in Brandenburg, dessen Hunde totgebissen wurden. Und ein Schäfer am Truppenübungsplatz hält inzwischen zehn Hunde. Lenz: „Mal schauen, was es hilft.“
Constantin von Brandenstein, auf dessen Burg auch ein Mahnfeuer angezündet wurde, sieht ein weiteres Problem: Kommt der Wolf, werden die Tierhalter die Beweidung der für den Bergwinkel typischen Kalkmagerrasen wohl einstellen. Und dann leidet die Artenvielfalt. Inklusive Orchideen. „Das würde die ganze Landschaft im Bergwinkel in ihrer Vielfalt verändern“, meint er. (mln, tim)