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Auf Supermarkt-Parkplatz: 19-Jähriger verprügelt Dealer seiner Schwester

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Ecstasy
Die Schwester des Angeklagten lag wegen der vorherigen Einnahme von Ecstasy auf dem Boden und musste vom Rettungsdienst versorgt werden. © Boris Roessler/dpa/Symbolbild

Den Anblick seiner durch Drogen benebelten Schwester konnte er nicht ertragen. Deswegen holte der 19-Jährige zum Faustschlag aus – gegen den Dealer.

Gelnhausen - So geschehen am 16. April vergangenen Jahres in einer unterfränkischen Gemeinde. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Hanau (Main-Kinzig-Kreis) traf der Heranwachsende gegen Abend auf einem dortigen Parkplatz eines Supermarktes auf den Drogenhändler.

Seine Schwester lag zu dieser Zeit dort wegen der vorherigen Einnahme von Ecstasy auf dem Boden und musste vom Rettungsdienst versorgt werden. Also holte der Angeklagte zum Schlag aus und traf sein Gegenüber mit der Faust im Gesicht.

Main-Kinzig-Kreis: 19-Jähriger verprügelt Dealer seiner Schwester

Erstaunlich dabei: Das Opfer hatte keine Anzeige gegen den Täter gestellt und auch kein ärztliches Attest über eine Verletzung vorgelegt. Dennoch kam es jetzt zu einer Verhandlung vor dem Amtsgericht Gelnhausen, weil der 19-Jährige aus Wächtersbach stammt. (Lesen Sie hier: 20-Jähriger versteckt Drogen im Keller - Eltern rufen die Polizei)

Dort erkannte Jugendrichterin Petra Ockert auf eine „emotionale Ausnahmesituation“ und plädierte dafür „Gnade vor Recht“ gelten zu lassen. In Absprache mit der Vertreterin der Staatsanwaltschaft Hanau stellte sie das Strafverfahren wegen Körperverletzung ein, was den Angeklagten freute. Allerdings muss er eine Geldauflage von 100 Euro erfüllen.

Bemerkenswert am Rande: Der 19-jährige Wächtersbacher hat bereits einen Eintrag in seiner Justizakte und zwar wegen des unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln. Das Drogenproblem sei bei ihm allerdings nur kurzzeitig gewesen und derzeit kein Thema mehr, betonte der 19-Jährige. (ls)

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