Vieles in diesen Bereichen sei in den vergangenen fünf Jahren angeschoben worden, „in vielen Punkten gibt es aber auch noch sehr viel zu tun. Was Schlüchtern in dieser positiven Periode der Neuentwicklung und des Umbruchs nicht braucht, ist auch noch ein Wahlkampf um den Posten des Bürgermeisters“, ist sich Neumann sicher.
Denn der Wahlkampf führe zwangsläufig immer auch zu einer Bindung wichtiger Ressourcen. „Ressourcen, die wir besser für unsere kontinuierliche Weiterentwicklung Schlüchterns einsetzen wollen.“ Die Grünen werden deshalb auch keine Kandidatin oder Kandidaten zur Wahl stellen.
Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Helmut Meister berichtet, dass seine Partei auf das Aufstellen eines eigenen Bürgermeisterkandidaten für die anstehende Wahl verzichten wird. „Wir sind mit unserem Bürgermeister Matthias Möller sehr zufrieden. Und es ergibt auch keinen Sinn, mitten in einem solchen Rennen, wie wir es durch die zahlreichen Projekte in unserer Stadt derzeit erleben, das ‚Pferd‘ zu wechseln.“
Auch seitens der Bürger-Bewegung Bergwinkel (BBB) besteht kein Interesse, dem Amtsinhaber einen eigenen Kandidaten entgegen zu stellen. „Wir werden niemanden ins Rennen schicken“, sagt BBB-Fraktionschefin Sylke Schröder. Matthias Möller habe als Bürgermeister vieles zum Wohl der Stadt Schlüchtern in die Wege geleitet. „Auch wenn nicht alles in unsere Richtung gelaufen ist“, wie Schröder mit einem Schmunzeln bemerkt.
Sie selbst beurteilt die Situation für einen potenziellen Gegenkandidaten als schwierig. „Es sind momentan so viele Dinge in Bewegung, die müssen erst alle abgearbeitet sein.“ Sie wisse auch nicht, wem sie dies zutrauen würde, berichtet die BBB-Chefin. Aber auch Matthias Möller werde es in einer möglichen zweiten Amtszeit nicht einfach haben, meint Schröder. An dem, was er angestoßen hat, müsse er sich messen lassen. Jetzt ginge es darum, die Projekte ins Ziel zu führen.
Seitens der FDP-Fraktion schreibt Alexander Klüh: „Die FDP-Fraktion begleitet die Arbeit des amtierenden Bürgermeisters in einer kritisch-konstruktiven Weise. Das haben wir in den vergangenen Haushaltsdebatten, in der Stadtverordnetenversammlung und Ausschüssen sowie medial klar zum Ausdruck gebracht.“ Dennoch müsse man Möllers Engagement für Schlüchtern auch wertschätzen.
Es habe bisher zu einer dynamischen und positiven Entwicklung der Stadt erheblich beigetragen. „Weniger wäre manchmal vielleicht mehr“, ergänzt FDP-Fraktionsvorsitzender Dr. Peter Büttner, dies mahne man regelmäßig an.
Dieses Credo gelte auch bezüglich eines eigenen Bürgermeisterkandidaten: „Wir sind eine kleine Fraktion, wenn auch unser Ortsverband insbesondere in den vergangenen beiden Jahren einen starken Mitgliederzuwachs erfahren hat. Wir verzichten daher auf einen eigenen Kandidaten und begleiten in den nächsten Jahren Bürgermeister Möller im Rahmen unserer parlamentarischen Funktion weiter kritisch-konstruktiv bei der Umsetzung seiner zahlreich begonnenen Projekte.“