In der Stadtverordnetenversammlung bestanden Zweifel, ob der Sozialausschuss überhaupt befugt ist, solch einen Forderungskatalog aufzustellen, weil ihm als „Hilfsorgan“ ein eigenes Antragsrecht fehle. Diesem Problem wurde begegnet, indem auf Vorschlag der CDU ein interfraktioneller Vorschlag unterbreitet wurde, der noch weitere Initiativen mit umschließt: So hatte die BBB mit Blick auf den anhaltenden Bedarf beantragt, den Leasingvertrag für die Modulraumanlage der Kita Zwergenwiese nach Ablauf 2024 zu verlängern oder die Container gleich zu kaufen.
Unberücksichtigt blieb bei diesem Antrag, dass 2024 mit der Fertigstellung der Kindertagesstätte im Kube, dem Kultur- und Begegnungszentrum, gerechnet werden kann. Frühestens dann ist mit einer Entspannung der Situation zu rechnen.
Die Grünen hatten vorgeschlagen, zeitnah einen Waldkindergarten für zunächst 20 Kinder auf einem „waldnahen Areal“ zu errichten. Fraktionschef Gerd Neumann erklärte dazu: „Eine Wald-Kita ergänzt die Angebotspalette auf eine attraktive Art und Weise und hilft, eine bedarfsgerechte und den unterschiedlichen Wünschen der Eltern entsprechende Versorgung zu erreichen.“
Florian Varinli (CDU) war froh, die Initiativen der Fraktionen und des Ausschusses in einem interfraktionellen Antrag zu bündeln. „Es ist wichtig, dass wir hier nicht in verschiedene Richtungen loslaufen, sondern klare Handlungsstrategien einfordern.“ (Lesen Sie hier: 540.000 Euro für das Spatzennest: Ehrenberger Kita erhält Förderung für Umbau)
Zum „zentralen Problem der Personalbeschaffung“ sagte Varinli: „Befristete Arbeitsverträge sind nun mal nicht besonders attraktiv bei der Personalakquise.“ Er bezog sich damit auf eine Feststellung aus dem Sozialausschuss. Darin heißt es, „es sei schwierig, unbesetzte Stellen mit geeigneten Fachkräften zu besetzen, insbesondere für befristete Arbeitsverträge finden sich kaum noch Erzieherinnen und Erzieher“. Primäres Ziel sollte es daher sein, Mitarbeiter „langfristig zu binden und ein attraktiver Arbeitgeber“ zu sein.