„Der Main-Kinzig-Kreis nimmt die Anforderungen der digitalen Zukunft ernst und hat frühzeitig die Weichen gestellt, um hier die Nase vorn zu haben. Denn die Anbindung an das schnelle Internet wird immer wichtiger in unserer Gesellschaft. Die Verlegung der Glasfaserkabel bis in die Wohnhäuser hinein wird noch einmal eine spürbare Verbesserung bei den Geschwindigkeiten bringen“, erklärte Landrat Thorsten Stolz.
Seit Frühjahr 2021 können Kommunen beim Bund einen Antrag auf Förderung des Glasfaserausbaus in so genannten Grauen Flecken stellen. Das sind Gebiete mit einer Internetversorgung von weniger als 100 Mbit/s. Bislang waren nur „Weiße Flecken“ förderfähig, also Gebiete, in denen die Versorgung unter 30 Mbit/s lag.
Ausgenommen von dieser Aufgreifschwelle waren Anschlüsse für sogenannte sozioökonomische Schwerpunkte wie zum Beispiel für Schulen, Krankenhäuser, kleine und mittlere Unternehmen sowie Gewerbegebiete.
Eine Förderung darf laut Richtlinien generell nur dann vorgenommen werden, wenn durch privatwirtschaftliche Unternehmen kein Ausbau erfolgt. Der Bund trägt in diesen Fällen etwa 50 Prozent der zuwendungsfähigen Ausgaben, die Bundesländer beteiligen sich jeweils mit etwa 40 Prozent.
Kreisbeigeordneter und Wirtschaftsdezernent Winfried Ottmann betont: „Das Projekt ist ein einmaliges Angebot an unsere Bürgerinnen und Bürger. Sie erhalten die Glasfaserkabel dank der Förderung kostenlos bis ins Haus verlegt, was nicht nur deutlich schnellere Bandbreiten ermöglicht, sondern auch den Wert der Immobilie steigert.“
Das Land Hessen hat schon mehrfach Vorhaben zur Breitbandversorgung im Main-Kinzig-Kreis gefördert. Unter anderem zur Anbindung von Schulen und Krankenhäusern oder entlegenen Höfen und Gewerbegebieten, die auch schon vor Neuregelung der Förderung mit Glasfaseranschlüssen versorgt werden konnten. Das Land Hessen hat sich 2018 mit der Gigabitstrategie für Hessen das Ziel gesetzt, bis 2030 flächendeckend Glasfaseranschlüsse zu haben.
Für den Gigabitausbau stehen von 2020 bis 2024 rund 270 Millionen Euro zur Verfügung. „Der Main-Kinzig-Kreis trägt mit seinem Engagement stark zur Erreichung dieses Ziels bei. Nur durch lokale Initiativen kommen wir entscheidend voran. Wir als Land Hessen unterstützen dieses unermüdliche Engagement sehr gerne“, sagte Digitalministerin Sinemus.
Den Förderbescheid des Bundes überreichte Tim Brauckmüller, Geschäftsführer der atene KOM GmbH, die Projektträger des Bundes ist: „Im Main-Kinzig-Kreis zeigt sich – wieder einmal – wie Gigabitausbau gelingt, wenn Bund, Land und Kommune zusammenarbeiten. Dank dem Engagement und Weitblick der Verantwortlichen im Kreis bekommen die Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Institutionen im Kreis ein leistungsfähiges Glasfasernetz aus kommunaler Hand.“ (ag)