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Schwelbrand in Spänebunker: Nun wird mit Stickstoff gelöscht - 100.000 Euro Schaden

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Von: Sebastian Reichert, Ulrich Schwind

Das Löschen ein Spänebunker-Schwelbrandes in Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis) gestaltet sich sehr schwierig. Sowohl die Merck-Werkfeuerwehr als auch eine Dortmunder Spezialfirma wurden hinzugezogen.
Das Löschen ein Spänebunker-Schwelbrandes in Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis) gestaltet sich sehr schwierig. Sowohl die Merck-Werkfeuerwehr als auch eine Dortmunder Spezialfirma wurden hinzugezogen. © Fuldamedia

Zu einer Rauchentwicklung auf dem Gelände der Bergwinkel-Werkstatt in Schlüchtern im Main-Kinzig-Kreis wurde die Feuerwehr gerufen. Ein sehr schwieriger Einsatz. Zunächst wurde die Merck-Werkfeuerwehr, am nächsten Tag eine Spezialfirma aus Dortmund.

+++ 16.37 Uhr: Das Löschen des Schwelbrandes gestaltet sich weiter sehr schwierig. Nachdem die Merck-Werkfeuerwehr am Montagabend hinzugerufen worden war und die ganze Nacht hindurch versuchte, mit der CO2-Hereingabe von oben das Feuer zu ersticken, wurde am Dienstag eine Spezialfirma aus Dortmund hinzugezogen.

Laut dem stellvertretenden Schlüchterner Stadtbrandinspektor Christian Gärtner war der Brand immer noch nicht gelöscht. Die Firma DMT Group ist unter anderem auf das Löschen von Silobränden spezialisiert. Das Unternehmen leitet nun von unten mit Hilfe von sogenannten Fognail-Löschlanzen Stickstoff in den Spänebunker ein.

Main-Kinzig-Kreis: Spänebunker-Schwelbrand soll mit Stickstoff gelöscht werden

Fognail-Löschlanzen sind Feuerwehr-Strahlrohre, mit denen Brände in schwer zugänglichen Stellen erreicht werden können. „Der Spänebunker wird dann 48 Stunden lang von unten mit Stickstoff befeuert“, erklärte Gärtner. Hat das Löschen damit Erfolg, kann der Bunker am Freitag ausgeräumt werden.

Vorher kann der Spänebunker nicht geleert werden, weil es dann zu Explosionen kommen kann. Dasselbe würde drohen, wenn die Sägespäne abgesaugt werden würden. Nach dem Abrücken der Merck-Werkfeuerwehr und dem Eintreffen der Dortmunder Spezialfirma, wird die Feuerwehr Schlüchtern nicht mehr vor Ort sein, sondern in Rufbereitschaft stehen.

Das Löschen ein Spänebunker-Schwelbrandes in Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis) gestaltet sich sehr schwierig. Sowohl die Merck-Werkfeuerwehr als auch eine Dortmunder Spezialfirma wurden hinzugezogen.
Das Löschen ein Spänebunker-Schwelbrandes in Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis) gestaltet sich sehr schwierig. Sowohl die Merck-Werkfeuerwehr als auch eine Dortmunder Spezialfirma wurden hinzugezogen. © Fuldamedia

+++ 11.02 Uhr: Wie die Polizei mitteilt, wurde bei dem Brand ein Schaden von rund 100.000 Euro verursacht. Wie es zu dem Brand in Schlüchtern kam, war nach Angaben des Polizeipräsidiums Offenbach vom Dienstag zunächst ungeklärt. Menschen wurden nicht verletzt.

Update vom 28. Juni, 6.54 Uhr: Wie Reporter vor Ort berichten, war die Feuerwehr bis Dienstagmorgen, 6 Uhr, im Einsatz. Damit dauerte der Einsatz knapp 18 Stunden.

Erstmeldung vom 27. Juni, 19.23 Uhr: Schlüchtern - Mitarbeiter der BWMK Bergwinkel-Werkstätte in der Straße Am Schafleger in Schlüchtern im Main-Kinzig-Kreis hatten am Montag (27. Juni 2022) Brandgeruch wahrgenommen. Sie informierten Abteilungsleiter Volker Röll. Er lokalisierte den Ursprung des Rauchs im Spänebunker der Heizung.

Rauch drang aus dem Spänebunker der Heizanlage der Behindertenwerkstatt am Stadtrand von Schlüchtern.
Rauch drang aus dem Spänebunker der Heizanlage der Behindertenwerkstatt am Stadtrand von Schlüchtern. © Fuldamedia

Weil er selbst Feuerwehrmann ist, erkannte Röll die gefährliche Lage und rief gegen 12.30 Uhr die Einsatzkräfte zu Hilfe. Unter Leitung von Wehrführer Christian Gärtner rückten gegen 12.30 Uhr rund 20 Helfer mit mehreren Fahrzeugen an (lesen Sie auch hier: Frau stirbt bei Wohnhausbrand im Main-Kinzig-Kreis - zwei Verletzte).

An der Zuführung vom Spänebunker zur Heizung – die Anlage wird automatisch befüllt – stellten die Einsatzkräfte den Ursprung des Rauchs fest. Die automatischen Löscheinrichtungen hatten auch schon ausgelöst (lesen Sie auch hier: Auto brennt mitten im Ort vor Rathaus - Feuer zerstört Mercedes-Oldtimer auf A66).

Main-Kinzig-Kreis: Schwelbrand beschäftigt Feuerwehr knapp 18 Stunden

In der Folge gestaltete sich aber der Versuch sehr schwierig, an die überhitzte Stelle heranzukommen. Weil ein Freischaufeln des Bunkers mit einer Füllmenge von 100 Kubikmetern Sägespänen zu mühsam war, wurde der Behälter mit Gas „beaufschlagt“, um Glutnester zu ersticken.

„Mit Wasser zu löschen, wäre fatal gewesen. Dadurch kann es zu einer Explosion kommen“, erklärte der stellvertretende Schlüchterner Stadtbrandinspektor Christian Gärtner. Um den Brand mit einer CO2-Löschanlage bekämpfen zu können, wurde extra die Merck-Werkfeuerwehr aus Darmstadt hinzugezogen.

Gegen 18.30 Uhr erklärte der stellvertretende Stadtbrandinspektor, dass der Einsatz noch etwa bis 22.30 Uhr am Montagabend andauern werden. Damit beschäftige der Schwelbrand in dem Spänebunker die Feuerwehr dann insgesamt zehn Stunden. Auch Helfer des DRK waren vor Ort.

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