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70 Silo-Ballen sollen in den Kreis Ahrweiler: Spedition und Unterstützer gesucht

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Frank Alber mit seinen Kindern sitzen auf Heuballen
Frank Alber mit seinen Kindern, ABC-Schützin Elena und „Bauer Anton“, wie ihn seine Freunde im Kindergarten nennen. Sie wollen nicht auf den Silo-Ballen, die derzeit auf einer Wiese bei Hinkelhof auf ihre Abholung warten, sitzenbleiben, scherzt Frank Alber. © Tim Bachmann

Schön aufgereiht stehen 70 Silo-Ballen auf einer Wiese nahe Hinkelhof und warten darauf, in den Kreis Ahrweiler gebracht zu werden. Eine besondere Aktion, die sich Nebenerwerbslandwirt Frank Alber (34) aus Elm hat einfallen lassen.

Hinkelhof - „Es sind zahlreiche Heuballen ins Überschwemmungsgebiet gebracht worden, aber es fehlt an Futtermittel“, erzählt der junge Familienvater. Daher habe er beschlossen, seine 70 frisch gepressten Silo-Ballen zu spenden. Und er hat auch ganz genaue Vorstellungen, wohin die Ballen kommen sollen. Nach Sinzig-Löhndorf in den Kreis Ahrweiler.

Dort ist Landwirt Manfred Schäfer sehr engagiert im Einsatz für die betroffenen Landwirte. Auf seinem Lindenhof hat er ein Futterspenden-Lager eingerichtet. Nun stellt sich allerdings für Schäfer und Alber die Frage, wie bekommen sie die Silo-Ballen von A nach B. Oder genauer gesagt von Hinkelhof im Main-Kinzig-Kreis nach Löhndorf.

Main-Kinzig-Kreis: 70 Silo-Ballen sollen ins Flutgebiet - Spedition gesucht

Alber: „Ich hoffe, dass sich jemand findet, der die Ballen runterbringen könnte. Denn selbst kann ich den Transport nicht finanzieren. Vielleicht findet sich eine Spedition oder ein Bauunternehmen.“ Oder vielleicht gibt es in Osthessen auch jemanden, der etwas aus der Region Ahrweiler abholen muss. Die Ballen hat Alber zumindest so aufgestapelt, dass sie bequem in einen (oder mehrere) Schlepper geladen werden könnten. Der Weg zu den Ballen ist frei befahrbar.

Kontakt

Frank Alber (34) aus Elm hofft, dass sich jemand findet, der seine Silo-Ballen in den Landkreis Ahrweiler bringen kann. In Löhndorf werde das Abladen organisiert. Gern stehe er telefonisch zur Koordination zur Verfügung, auch, wenn andere Landwirte noch Silo-Ballen zusteuern wollen. Ebenfalls gefragt seien noch Stroh-Ballen, berichtet Alber. Mobil: (0151) 22574042.

Im vergangenen Jahr habe er pro Ballen etwa 45 Euro erhalten. „Das ist in diesem Jahr nicht der Fall. Aber trotzdem möchte ich nicht, dass sie weiterverkauft werden“, sagt er. Genau aus diesem Grund hat er sich seine Gedanken gemacht und mit Martin Schäfer vom Lindenhof den passenden „Verteiler“ gefunden. „So weiß ich, dass sie dahin kommen, wo sie dringend gebraucht werden“, sagt der 34-Jährige.

Landwirt startet Spendenaktion: Futtermittel sollen in den Kreis Ahrweiler

Darüber hinaus würde sich der gelernte Metzger freuen, wenn sich der eine oder andere Landwirt aus der Region noch beteiligen würde und somit ein paar weitere Silo-Ballen in Richtung Ahrweiler geschickt werden könnten. Auf der Wiese bei Hinkelhof ist noch Platz, erklärt Alber und lacht. Und an Futtermittel, das auch bei Schietwetter draußen gelagert werden kann, mangelt es noch im Überschwemmungsgebiet.

„Und das ‚Suttelwetter‘ wird kommen“, weiß Alber. Bis dahin möchte er die Ballen gern am Gut Lindenhof wissen. „Wir wollen ja nicht darauf sitzenbleiben“, scherzt der 34-Jährige beim Fototermin, nachdem er es sich mit seinen beiden Kindern auf den Ballen gemütlich gemacht hatte. Seitdem haben sich bereits weitere Landwirte gemeldet, die ebenfalls Futtermittel beisteuern wollen. (tim)

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