Steinaus Bürgermeister Christian Zimmermann stieß ins gleiche Horn: Das große Problem für den Bau solcher Solarparks seien die Planung und das Genehmigungsverfahren. Es gehe um Klimaschutz, die Energiewende und darum, „die Energieversorgung sicher zu gestalten. Wir müssen die dezentrale Anbindung von Solar- und Windparks hinbekommen, damit die EEG-Umlage nicht für andere Zwecke verwendet werden muss.“
In der Brüder-Grimm-Stadt seien aktuell drei weitere Solarparks in der Überlegung: zwei in Marborn – einer davon von Next Energy – und ein mit zehn Hektar doppelt so großer wie der Hintersteinauer in Ulmbach. Zimmermann: „Dort müssen wir sehen, ob das Regierungspräsidium mitspielt.“ Der Zwischenruf seines Kollegen Brasch basierte auf dessen Erfahrung mit dem Projekt in Salmünster: „Du musst nur hartnäckig sein.“
Zimmermann plädierte dafür, „noch mehr mit der Natur zu arbeiten und zu leben und Energie aus der Natur zu holen. Dabei müssen die Menschen mitgenommen werden, etwa indem gewisse Abstände zur Bebauung eingehalten werden. „An vielen Projekten kann sich jeder finanziell beteiligen – und die Renditen sind sicher höher als auf der Bank. Die gegen die Vorhaben vorgebrachten Argumente sind oft persönliche Gründe und meist nicht belegte Vorurteile.“ Daher müssten „Politik und Unternehmen an einem Strang ziehen, Vorleistungen bringen und dann die Argumente an die Leute bringen“. (Passend zum Thema: Solarpark im Haunetal? Über 6000 Familien können mit Strom versorgt werden)
Da konnte Next Energy-Chef Torsten Eurich nur zustimmen. Der nach zehn Wochen Bauzeit ans Netz gegangene Solarpark Hintersteinau decke den Strombedarf von 30 Prozent der Steinauer Haushalte. Er warb dafür, „die Komplexität der Genehmigungsverfahren runterzusetzen. Dann wird die Anzahl der Akteure und der Anlagen steigen. Die Energiewende vor 2045 umzusetzen, ist definitiv technisch leistbar.“
Die Preise an der Strombörse in Leipzig hätten sich verfünffacht. Um so wichtiger seien „Anlagen direkt im Umfeld“.