„Bereits in den vergangenen Monaten wurden zahlreiche Optionen geprüft und mit Unterstützung von Städten und Gemeinden an verschiedenen Stellen geeignete Unterkünfte aufgebaut beziehungsweise geplant“, berichtet Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. Aufgrund der anhaltend hohen Zuweisungen von geflüchteten Menschen musste der Main-Kinzig-Kreis unter anderem in Notunterkünften in drei Schulturnhallen in Birstein, Wächtersbach und Langenselbold sowie in der Mehrzweckhalle in Hanau-Mittelbuchen Schlafplätze für zirka 500 Menschen einrichten.
Zu Beginn des Jahres 2022 verfügte der Main-Kinzig-Kreis mit der Schlüchterner Einrichtung Hof Reith nur über eine Immobilie zur Unterbringung von rund 220 Geflüchteten. „Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und Fluchtbewegungen aus anderen Krisenregionen hat der Main-Kinzig-Kreis dann in kurzer Zeit zahlreiche neue Unterkünfte schaffen müssen“, betont Simmler.
Zu den genannten vier Hallen und inzwischen zehn Gemeinschaftseinrichtungen – plus Hof Reith – waren zuletzt fünf weitere hinzu gekommen in Erlensee und Maintal ebenso wie in Bad Soden-Salmünster, Freigericht und an der Kreissportanlage in Gelnhausen. Letztere Notunterkunft wurde schon im Laufe des Monats Dezember belegt.
Damit benötigt der Main-Kinzig-Kreis die Sporthalle in Birstein spätestens zum 1. Februar nicht mehr als Unterkunft für Geflüchtete und Asylsuchende. „Sobald die Halle frei ist, werden wir zügig mit dem Rückbau der Unterkunft beginnen und das Gebäude wieder für den ursprünglichen Zweck herrichten“, sagt Kreisbeigeordneter und Schuldezernent Winfried Ottmann. Da für die Halle in den kommenden Monaten noch eine Dachsanierung ansteht, wird als vorrübergehende Ausweichmöglichkeit die bereits angekündigte Leichtbauhalle errichtet und zur Verfügung stehen.
In den zurückliegenden zwölf Monaten sind über 9000 Asylsuchende und Geflüchtete in den Main-Kinzig-Kreis gekommen (2021: 772 Personen). Rund 7600 befinden sich immer noch im Kreisgebiet. Mit bis zu 160 Menschen pro Woche werden dem Main-Kinzig-Kreis derzeit hessenweit die meisten Geflüchteten zugewiesen. In welchem Umfang das Land Hessen den Main-Kinzig-Kreis im kommenden Quartal einplant, hat die Landesregierung bisher nicht bekanntgegeben. (ah)