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Sporthalle Birstein wird ab Ende Januar nicht mehr als Notunterkunft genutzt

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Turnhalle der Haupt- und Realschule Birstein
Die Turnhalle der Haupt- und Realschule Birstein ist im März zur Notunterkunft umgebaut worden. © Main-Kinzig-Kreis

Was der Main-Kinzig-Kreis in den vergangenen Monaten vorbereitet hat, wird sich in den kommenden Wochen konkretisieren: Bereits Ende Januar 2023 wird die Nutzung der Großsporthalle in Birstein als Notunterkunft für Geflüchtete und Asylsuchende eingestellt.

Birstein - Entsprechende Weichen hat der Main-Kinzig-Kreis dieser Tage gestellt und damit einen zeitlichen Plan für die erste von insgesamt vier als Notunterkunft genutzten Sport- und Mehrzweckhallen vorgelegt. Auch diese Sport- und Mehrzweckhallen in Wächtersbach, Langenselbold sowie in Hanau-Mittelbuchen sollen in den nächsten Monaten wieder freigegeben werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Kreises.

Main-Kinzig-Kreis: Sporthalle Birstein ab Ende Januar keine Notunterkunft

Möglich wird dieser Schritt, weil der Main-Kinzig-Kreis mit großer Anstrengung mehrere alternative Unterbringungsmöglichkeiten in Form von Gemeinschafts- und Notunterkünften geschaffen hat. Insbesondere die zuletzt getroffene Vereinbarung mit der Stadt Hanau zum Kasernengelände Underwood hat diesen Prozess jetzt noch einmal beschleunigt und die Grundlage für zusätzliche Unterbringungskapazitäten gelegt. Hier sollen zunächst etwa 300 Menschen eine Zuflucht finden.

„Damit sind wir in der Lage, voraussichtlich bis Ende Februar ähnlich viele Plätze zur Erstunterkunft und -betreuung zu schaffen, wie sie in den derzeit belegten Hallen noch genutzt werden“, schildert Landrat Thorsten Stolz die Entwicklung.

„Bereits in den vergangenen Monaten wurden zahlreiche Optionen geprüft und mit Unterstützung von Städten und Gemeinden an verschiedenen Stellen geeignete Unterkünfte aufgebaut beziehungsweise geplant“, berichtet Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler. Aufgrund der anhaltend hohen Zuweisungen von geflüchteten Menschen musste der Main-Kinzig-Kreis unter anderem in Notunterkünften in drei Schulturnhallen in Birstein, Wächtersbach und Langenselbold sowie in der Mehrzweckhalle in Hanau-Mittelbuchen Schlafplätze für zirka 500 Menschen einrichten.

Zu Beginn des Jahres 2022 verfügte der Main-Kinzig-Kreis mit der Schlüchterner Einrichtung Hof Reith nur über eine Immobilie zur Unterbringung von rund 220 Geflüchteten. „Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und Fluchtbewegungen aus anderen Krisenregionen hat der Main-Kinzig-Kreis dann in kurzer Zeit zahlreiche neue Unterkünfte schaffen müssen“, betont Simmler.

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Zu den genannten vier Hallen und inzwischen zehn Gemeinschaftseinrichtungen – plus Hof Reith – waren zuletzt fünf weitere hinzu gekommen in Erlensee und Maintal ebenso wie in Bad Soden-Salmünster, Freigericht und an der Kreissportanlage in Gelnhausen. Letztere Notunterkunft wurde schon im Laufe des Monats Dezember belegt.

Damit benötigt der Main-Kinzig-Kreis die Sporthalle in Birstein spätestens zum 1. Februar nicht mehr als Unterkunft für Geflüchtete und Asylsuchende. „Sobald die Halle frei ist, werden wir zügig mit dem Rückbau der Unterkunft beginnen und das Gebäude wieder für den ursprünglichen Zweck herrichten“, sagt Kreisbeigeordneter und Schuldezernent Winfried Ottmann. Da für die Halle in den kommenden Monaten noch eine Dachsanierung ansteht, wird als vorrübergehende Ausweichmöglichkeit die bereits angekündigte Leichtbauhalle errichtet und zur Verfügung stehen.

In den zurückliegenden zwölf Monaten sind über 9000 Asylsuchende und Geflüchtete in den Main-Kinzig-Kreis gekommen (2021: 772 Personen). Rund 7600 befinden sich immer noch im Kreisgebiet. Mit bis zu 160 Menschen pro Woche werden dem Main-Kinzig-Kreis derzeit hessenweit die meisten Geflüchteten zugewiesen. In welchem Umfang das Land Hessen den Main-Kinzig-Kreis im kommenden Quartal einplant, hat die Landesregierung bisher nicht bekanntgegeben. (ah)

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