Als der echte Landrat Thorsten Stolz die Bühne betritt, muss erst eine Frage geklärt werden: „Habt ihr eigentlich auch noch ein Mikro?“ Ja, es ist noch eines da. Und Stolz dankt zuerst den Puppenspielern: „Wenn man so präsentiert wird, ist das ein wunderbarer Start in die Woche.“ Er zeigt sich beeindruckt vom Markttreiben.
„Was hier los ist! Herzlichen Glückwunsch. Ein sensationelles Marktgeschehen. Schlüchtern kann stolz sein.“ Und Schlüchtern kann sich auch weiterhin der Unterstützung des Kreises bewusst sein, so Stolz. Der Kreis werde den Schulstandort, der in den vergangenen zehn Jahren mit 35 Millionen Euro aufgewertet wurde, weiter unterstützen.
Gleiches gelte für die Kreissparkasse und auch das Krankenhaus, in dessen Entwicklung zwölf Millionen Euro geflossen sind. „An den Standorten in Gelnhausen und Schlüchtern wird es keine Abstriche geben“, so Stolz, der seinem „Holz“-Ich dennoch widerspricht: „Den Wunsch, Kreisstadt zu werden, kann ich Schlüchtern nicht erfüllen.“ (Lesen Sie auch: Kalter Markt 2022: Sonderbusse zu Stadtteilen im Einsatz)
Oliver Naumann, Präsident der Industrie- und Handelskammer, hingegen will der Bergwinkelstadt die Illusion nicht nehmen und präsentiert aus Sicht der Wirtschaft interessante Zahlen, aus denen hervorgeht, dass Schlüchtern seit einem Jahr neben Hanau, Erlensee und Gelnhausen die vierte Einpendler-Stadt im Main-Kinzig-Kreis ist.
Also dass mehr Menschen in Schlüchtern arbeiten als jene, die zum Arbeiten die Bergwinkelstadt verlassen. „Vielleicht wird das doch noch was mit der Kreisstadt“, so Naumann schmunzelnd. Dann ist Präsident Andreas Beck mit seinem „zweitwichtigsten Satz am Kalten Markt“ dran: „Das Buffet ist eröffnet!“ Und so geht es ans Essen und freilich auch ans Netzwerken.