Kreisspitze appelliert an Bürger: Leere Wohnungen melden - Zahl in Notunterkünften nimmt zu

Wegen der steigenden Zahl an Flüchtlingen ruft der Main-Kinzig-Kreis dazu auf, leere Wohnungen zu melden. Denn die Zahl in Notunterkünften nimmt massiv zu.
Main-Kinzig-Kreis - Mit einem Appell, leeren Wohnraum zu melden, haben sich Landrat Thorsten Stolz, Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler und Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann an die Bürgerinnen und Bürger im Main-Kinzig-Kreis gewandt.
„Die Zahl der Vertriebenen, die bei uns Schutz und Hilfe suchen, in unserer Region, in unserem Land, ist über den Sommer hinweg deutlich angestiegen“, sagt Landrat Stolz. Daher sei man nach wie vor auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen.
Main-Kinzig-Kreis: Suche nach leeren Wohnungen für Flüchtlinge - Appell an die Bürger
Den Leerstand können die Bürger laut einer Pressemitteilung im Rathaus der jeweiligen kommune melden. Darüber hinaus bietet der MKK auf seiner Website im Bereich „Ukrainehilfe MKK“ ein Meldeformular an. Die Infos werden an die Kommunen überbracht.
Der Grund des Appells ist folgender. Das Land Hessen weist sämtlichen Kreisen und kreisfreien Städten Geflüchtete zu. „Uns erreichen jede Woche bis zu 150 Menschen und damit deutlich mehr als noch vor einem Vierteljahr prognostiziert“, erklärt Susanne Simmler.
Im Main-Kinzig-Kreis erfolge die Unterbringung nach einem bewährten System. Laut Pressestelle erhalten alle „einen ersten Schlafplatz, Essen, notwendige Lebensmittel für den täglichen Gebrauch, medizinische Versorgung und eine individuelle erste Unterstützung“. Danach sollten sie bestenfalls in Wohnungen oder Gemeinschaftseinrichtungen ziehen. Damit das klappt, ist der Kreis auf die Bevölkerung angewiesen. (Lesen Sie hier: Sommerferien fast vorbei: 530 Kinder aus der Ukraine starten im Kreis Fulda in das Schuljahr).
Der Kreis leiste viel und richte Unterkünfte neu ein, berichtet Winfried Ottmann. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Schlafplätze in Turnhallen nicht abgebaut werden, was für Schul- und Vereinssport problematisch werden könnte. An einzelnen Standorten würde die Zahl zudem nicht ab-, sondern stetig zunehmen, sagt Ottmann.
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine habe der Kreis zusätzliche Gemeinschaftsunterkünfte ans „Netzt gebracht und zum Teil langfristig angemietet“, heißt es weiter. Eine dieser Unterkünfte war, ist und bleibt vorerst die Turnhalle an der Haupt- und Realschule in Birstein. Während der Sommerferien seien die Schlafplätze nicht abgebaut worden.
Sie verharre im Stand-by-Modus als möglicher Puffer. In Absprache mit der Schulleitung und der Gemeine sei das geregelt. Als Landkreis könne man momentan nur eines tun: „Wohnraum suchen, Wohnraum schaffen, Notunterkunftsplätze auf hohem Niveau halten und neue, alternative Notunterkünfte vorbereiten“, hebt Landrat Stolz hervor. (lwe)