Tigermücke erstmals im Main-Kinzig-Kreis nachgewiesen - Überträger von Tropen-Krankheiten

Erstmals wurde im Main-Kinzig-Kreis die Asiatische Tigermücke nachgewiesen. Das Insekt ist ein möglicher Überträger von tropischen Krankheitserregern und gilt mit Hunderttausenden Todesopfern jährlich als tödlichstes Tier der Welt.
Main-Kinzig-Kreis - Das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr des Main-Kinzig-Kreises ist vom Hessisches Landesprüfungs- und Untersuchungsamt im Gesundheitswesen (HLPUG) darüber informiert worden, dass ein Bürger aus dem Hanauer Stadtteil Klein-Auheim eine Mücke auf seinem Grundstück gefangen und zur Untersuchung eingeschickt habe. Das teilt der Main-Kinzig-Kreis am Dienstag mit.
„Das Exemplar wurde eindeutig als Asiatische Tigermücke identifiziert“, heißt es in der Mitteilung. Um das Ausmaß der Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke in Klein-Auheim abschätzen zu können, werde das HLPUG in den kommenden Wochen dort eine entsprechende Falle aufstellen.
Main-Kinzig-Kreis: Tigermücke erstmals nachgewiesen - das müssen Sie wissen
Ursprünglich stammt die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) aus Südostasien. Sie breitet sich hauptsächlich durch internationalen Waren- und Personenverkehr aus und ist auf diesem Wege ein möglicher Überträger von tropischen Krankheitserregern wie dem Dengue-, Chikunguya-, Zika- oder West-Nil-Virus.
Das Übertragungsrisiko von exotischen Viren sei aktuell in Deutschland noch sehr gering, da es hierzulande nur selten Einzelfälle von infizierten Menschen gibt, bei denen diese Erreger von der Mücke aufgenommen werden könnten. Nur dann wäre es der Asiatischen Tigermücke möglich, eine Krankheit zu verbreiten. (Lesen Sie auch: Biologe Karl Graeser klärt auf: Was hilft gegen Mücken?)
Wichtig ist jedoch, die Ausbreitung der Tigermücke zu verhindern, so das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr. „Am wirkungsvollsten ist es, das Überleben der Larven zu verhindern“, heißt es weiter. Die Tigermücke bevorzuge Wasserbehälter, an dessen Rand sie oberhalb des Wassers ihre Eier ablege. Erst bei steigendem Pegel gelangen die Eier ins Wasser und die Larven können schlüpfen. Die Entwicklung zur ausgewachsenen Mücke dauert bis zu 20 Tage.
Der Mücke reichen kleinste Wasseransammlungen wie offene Regentonnen, Eimer, Gießkannen, Blumentöpfe, Wasserschalen, Planschbecken und Co. Diese sollten entweder entfernt beziehungsweise so gelagert werden, dass kein Wasser darin stehen bleibt. Abhilfe kann man ebenso schaffen, indem man Wassertonnen mit Deckeln oder einflugsicheren Netzen abdeckt oder das Wasser mindestens einmal wöchentlich vollständig zum Gießen verwendet.
Video: „Gefährlichstes Tier der Welt“ - Asiatische Tigermücke auf Vormarsch
Das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr bittet die Bevölkerung um Einsendungen von Stechmücken, bei denen der Verdacht besteht, dass es sich um die Asiatische Tigermücke handelt. Meldungen per Foto sind insbesondere zielführend, wenn der arttypische weiße Streifen auf dem Rücken (Thorax) der Tigermücke darauf zu sehen ist. Eingefangene Exemplare sollten möglichst nicht zerquetscht werden und können nach Rücksprache mit dem HLPUG auch per Post eingeschickt werden. (lio)