Update vom 6. Juli 2021, 12.34 Uhr: Bei der am Freitag in einem Einfamilienhaus in Schlüchtern im Main-Kinzig-Kreis gefundenen Frauenleiche handelt es sich um die Bewohnerin des Hauses. Das berichtete die Nachrichtenagentur dpa am Dienstagvormittag unter Berufung auf Staatsanwältin Lisa Pohlmann von der Staatsanwaltschaft Hanau.
DIe Ermittlungen ergaben zudem, dass die 70-Jährige die Ehefrau des Mannes ist, der unter ungeklärten Umständen am 21. Juni im Bahnhof von Steinau an der Straße von einem vorbeifahrenden Schnellzug überfahren worden war. Auf Nachfrage der Kinzigtal Nachrichten erklärte Staatsanwältin Lisa Pohlmann, dass der Ehemann 79 Jahre alt gewesen sei.
Der im Bahnhof ums Leben gekommene Ehemann habe ebenfalls im Haus in Schlüchtern-Niederzell gewohnt. „Die umfangreichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Hanau und der Kriminalpolizei Gelnhausen dauern weiter an und umfassen dabei selbstverständlich auch die Frage eines etwaigen Zusammenhangs zwischen den beiden Todesfällen“, sagte Staatsanwältin Lisa Pohlmann.
Erstmeldung vom 6. Juli 2021, 6.36 Uhr: Am vergangenen Freitag hatte die Polizei in einer Wohnung in der Akazienstraße in Schlüchtern-Niederzell (Main-Kinzig-Kreis) eine tote Frau gefunden. Die Beamten arbeiten fieberhaft an der Ermittlung der Identität der Frau - überlegen aber auch, ob ein Zusammenhang zwischen dem Zugunfall am 21. Juni, bei dem ein bislang unbekannter Mann starb, und dem Tötungsdelikt besteht.
Die Feuerwehren aus Niederzell und Schlüchtern sowie der Rettungsdienst sind am Freitagnachmittag um kurz nach 15 Uhr unter dem Stichwort „H 1 Y – Notfall Tür versperrt“ in die Niederzeller Akazienstraße gerufen worden. „Die Tür wurde geöffnet und die Einsatzstelle dem Rettungsdienst und der Polizei überlassen“, heißt es in einem kurzen Eintrag auf der Internetseite der Schlüchterner Feuerwehr.
Nachbarn beobachteten am Freitag, wie die Feuerwehr die Tür zum Einfamilienhaus öffnete. In der beschaulichen Straße am Rande des Schlüchterner Stadtteils waren an diesem Nachmittag auch Kriminalpolizei, Staatsanwältin Lisa Pohlmann und einige Stunden später ein Kleintransporter, mit dem der Leichnam abtransportiert wurde, berichtet ein Augenzeuge.
Die Staatsanwaltschaft Hanau und das Polizeipräsidium Südosthessen erklärten am Montag in einer Pressemitteilung, dass die Tote am Freitagnachmittag in einem Einfamilienhaus aufgefunden wurde. Im Vorfeld waren die Beamten Hinweisen von Zeugen nachgegangen. Diesen war am Bahnhof in Steinau ein geparkter Renault Clio mit MKK-Kennzeichen und den Ziffern 666 aufgefallen.
In dem verlassenen Fahrzeug befand sich ein Hund, der anschließend von einem Tierarzt versorgt werden musste. Die Halterüberprüfung des Autos führte die Polizei schließlich zu der Wohnung in Niederzell und damit zu dem Leichnam der Frau. Allerdings gehen aus der Erklärung keine Hinweise auf nähere Tatumstände sowie Todeszeitpunkt und -ursache hervor.
Wie es aus der Nachbarschaft heißt, hätte in dem Haus ein älteres Ehepaar gewohnt, das als „sehr freundlich“ beschrieben wird. „Ich habe die Frau schon seit gut zwei Wochen nicht mehr gesehen. Sie ist sonst immer mit ihrem Schäferhund hier entlanggegangen“, berichtet ein Anwohner der Straße. Auch op-online.de berichtete über der Fund der Frauenleiche in Schlüchtern, bei der die Polizei von einem Tötungsdelikt ausgeht*.
Auch Staatsanwältin Lisa Pohlmann bestätigt, dass in dem Haus ein Ehepaar lebt. Ob es sich bei der Toten allerdings um die Bewohnerin handelt, kann sie zur Zeit nicht mit Sicherheit bestätigen, da die Identität des Opfers noch nicht geklärt sei. Polizei und Staatsanwaltschaft gehen in dem Fall allerdings von einem Tötungsdelikt aus. Allerdings könne sie aus ermittlungstaktischen Gründen keine weiteren Details nennen, berichtet Pohlmann.
Wie Staatsanwältin Pohlmann auf Nachfrage berichtet, wird auch überprüft, ob ein Zusammenhang mit dem tödlichen Zwischenfall im Bahnhof Steinau am 21. Juni besteht. Auf Gleis 3 wurde damals eine Person von einem Regionalexpress überfahren, der in Richtung Frankfurt unterwegs war. Nach Angaben eines Bahn-Sprechers hatte der Zugführer beim Einfahren die offenbar leblose Person noch im Gleisbett erkannt, konnte aber den Regionalexpress nicht mehr rechtzeitig zum Stehen bringen.
Vermutlich hatte ein vorausfahrender Zug – möglicherweise ein ICE – die Person bereits erfasst. Die Polizei hatte damals die Bevölkerung um Hinweise gebeten, da der Tote, ein Mann mit grauen Haaren und blauem Hemd, nicht identifiziert werden konnte. „Natürlich wird das in unsere Ermittlungen mit einbezogen“, erklärt Pohlmann auf Nachfrage unserer Zeitung.
Da von einem Tötungsdelikt ausgegangen wird, bittet die Kriminalpolizei Gelnhausen um Hinweise zu dem Auto, welches innerhalb der letzten zweieinhalb Wochen an den Bahnhof gefahren wurde. Hinweise können unter der Nummer (06051) 8270 angebracht werden. *op-online.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.