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Ziegen-Trio auf Abwegen: Paarhufer waren vier Monate im Wald verschwunden

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Von: Marah Naumann

Main-Kinzig-Kreis: Drei Ziegen wieder aufgetaucht
Am Sonntag tauchten die seit August verschwundenen Ziegen aus Ulmbach wieder auf. Zugegeben: Leicht zu erkennen ist das Trio in schwarzweiß (Bildmitte) zwischen den bemoosten Steinen nicht. © privat

Für drei meckernde Vierbeiner endete ein fast viermonatiger „Ausflug“ im Main-Kinzig-Kreis am Wochenende mitten im Wald.

Ulmbach - Die Ausreißer, drei junge Ziegen, verschwanden am 18. August spurlos aus ihrer Umzäunung am Waldrand zwischen Steinau und Ulmbach (Main-Kinzig-Kreis). Die Tiere standen in der Nähe der „Feldscheune zur Ausspann“. Grund für ihre „Flucht“ war damals ein bellender Hund, der die Ziegen aufschreckte, die daraufhin aus dem Zaun ausbrachen. Nur der dazugehörige Ziegenbock machte bei dem erfolgreichen Ausbruchsversuch seiner Damen nicht mit und blieb allein zurück.

Main-Kinzig-Kreis: Spaziergänger finden Ziegen-Trio im Wald

Bernd Müller, dem der Hund gehört, meldete den Vorfall direkt dem Besitzer der drei Paarhufer und benachrichtigte auch Jäger und Jagdpächter. Obwohl die Tiere allesamt Glocken umhängen hatten und intensiv gesucht wurden, blieben sie verschwunden – bis jetzt. Auch in der Rhön ist eine entlaufene Ziegenherde wohlbehalten zurückgekehrt.

Am Sonntag wurden die drei Ziegen von Spaziergängern unweit der Kaiserkanzel entdeckt – rund einen Kilometer Luftlinie von ihrem Zuhause entfernt. Die Spaziergänger benachrichtigten dann eine Bekannte des Besitzers. Wie Bernd Müller berichtet, raschelte dieser mit Trockenfutter – ein verlockendes Geräusch, an das sich die Tiere offenbar noch erinnerten. Letztlich konnte der Halter dadurch seine Tiere einfangen, die ihre Glocken immer noch um die Hälse trugen, und wohlbehalten wieder nach Hause führen.

Wo sich das Trio in den vergangenen Monaten aufhielt, ist unklar. „Es war ja eine unheimliche Trockenzeit. Die Tiere haben sich bestimmt in Richtung Wasser orientiert. Wahrscheinlich haben sie sich bei den Feuchtwiesen in Richtung Steinaubach aufgehalten“, vermutet Bernd Müller.

Daheim erwartet die Ziegen nicht nur „ihr“Bock, der laut Müller nach dem Verschwinden seiner Mitbewohnerinnen tagelang am Zaun stand und nach ihnen rief. Mittlerweile hat der Besitzer auch drei neue Ziegen angeschafft, die sich nun sicher auch über die „neuen alten“ Bewohnerinnen freuen. „Für die betroffene Familie des Besitzers und mich war dies ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk“, freut sich auch Bernd Müller.

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