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Riesige Rotorblätter „schweben“ heran: Schwertransporter manövrieren Bauteile über A66

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Main-Kinzig-Kreis: Windkraftanlage Schlüchtern
Ganz knapp, aber passt: Um neuralgische Punkte wie Verkehrsinseln zu passieren, mussten die Rotorblätter teilweise „schweben“. © Ulrich Schwind

Nächtliche Verkehrsbehinderungen am Wochenende rund um Schlüchtern: Von der Autobahn-Abfahrt Schlüchtern-Süd bis zum Zwischenlagerplatz in Vollmerz bahnten sich vor Mitternacht drei beladene Schwertransporter nebst Begleitfahrzeugen ihren Weg.

Update vom 2. Oktober, 12.49 Uhr: Beim Transport der Windrad-Teile ist es zu einem Vorfall gekommen, der nun Aufsehen erregt: Auf einer Streuobstwiese bei Elm wurden gleich an mehreren Bäumen einseitig Äste abgesägt – damit die Schwertransporte mit ihren Windrad-Teilen Richtung Brandensteiner Forst gelangen konnten. Der Grundstücksbesitzer ist sauer.

Erstmeldung vom 1. Oktober, 4.44 Uhr:

Schlüchtern - Geladen hatten sie jeweils ein Rotorblatt für die neuen Windkraftanlagen unweit von Burg Brandenstein. Teilweise ging die Fahrt nur im Schritttempo voran, aber trotz der späten Stunde an vielen Stellen von interessierten Bürgerinnen und Bürgern im Main-Kinzig-Kreis intensiv beobachtet – und eifrig fotografiert sowie gefilmt. Die vielen gelben Rundumleuchten sorgten natürlich weithin für Aufmerksamkeit.

Main-Kinzig-Kreis: Schwertransporter transportieren Rotorblätter auf A66

Neuralgische Punkte waren an den Abzweigungen in Schlüchtern von der Hanauer Straße auf die Umgehungsstraße Richtung Herolz sowie später am Ortsausgang von Herolz die Abbiegung nach links Richtung Vollmerz.

Um dort die Kurve richtig zu nehmen, fuhren Zugmaschine und Anhängerachse über verschiedene Abbiegespuren. Die große Fracht wurde hydraulisch angehoben und schwebte so über eine Verkehrsinsel hinüber. Die Hinterachse wurde zudem von Begleitpersonal elektronisch ferngesteuert, um die Kurve optimal zu nehmen. (Lesen Sie auch: Windpark Elm: Arbeiten werden sichtbar - „Verladebahnhof“ bei Vollmerz)

Im Abbiegebereich war ohnehin neben der eigentlichen Fahrbahn ein weiterer Abschnitt im Vorfeld zum Befahren grob befestigt worden. Kein Wunder, schließlich brachten es die Lastwagen inklusive Rotorblätter auf eine Länge von jeweils gut 80 Metern. Der Schwertransport, der von Norddeutschland unterwegs war, erreichte nach mehreren Tagen Fahrzeit endlich sein Ziel.

Main-Kinzig-Kreis: Windkraftanlage Schlüchtern
Die Rotorblätter sind vom Zwischenlager in Vollmerz nach Elm gebracht worden. Am Montag wurden sie mittels selbstfahrenden Lastfahrzeugen weitertransportiert. © Walter Dörr

Zuschauern, die am Wegesrand über die gewaltigen Ausmaße der Transporte staunten, versicherten Zugbegleiter: Es gibt noch längere Elemente, die ebenfalls auf der Straße transportiert werden. An der Zwischenlagerstelle werden die Teile abgeladen und später auf andere, wendigere Fahrzeuge umgeladen. Diese selbstfahrenden Lastfahrzeugen sind zudem kürzer und können so die wertvolle Fracht einfacher an ihren Einsatzort oberhalb von Elm bringen. (Von Ulrich Schwind)

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