Mit der Ausbildung im und am Wasser kennt sich der Lehrschein-Inhaber aus wie kaum ein Zweiter. Denn er darf nicht nur Nichtschwimmer ausbilden, sondern auch Schwimmer zu Rettungsschwimmern schulen und Lehrer weiterbilden. Denn Schröder ist einer von nur drei Lehrschein-Inhabern mit gültiger Lizenz im Bereich Osthessen/Fulda, der in der Gruppe Übungsleiter ausbilden darf.
Damit die Lizenz nicht erlischt, muss er seine Tätigkeiten stetig nachweisen. Jedes Jahr kommen zwei bis drei Weiterbildungen hinzu. „Ich habe zwar auch den Übungsleiter für Aquajogging-Kurse, sehe mich da aber nicht in der ersten Reihe. Ich möchte lieber Kindern beibringen, richtig zu schwimmen. In zwei Schwimmarten.“
Über seine zahlreichen Scheine sagt der Schwimmmeister: „Die sind alle nett zu haben, aber für meinen Beruf nicht erforderlich. Es gibt durchaus kürzere Wege ins Schwimmbad. Da partizipiert die Stadt an meinem Hobby.“ (Lesen Sie hier: „Auszeit“ wurde zur Passion: Margot Dernesch erzählt seit 25 Jahren Märchen)
Mit seinem Eintritt ins Rentenalter hat Schröder nun die Leitung der städtischen Bäder an seinen seitherigen Stellvertreter Ralf Schäfer übergeben. Doch wer befürchtet, Schröder zieht sich vom Beckenrand zurück, kann durchatmen. Der 66-Jährige bleibt seinen Bädern noch zwei Jahre als stellvertretender Leiter erhalten. „Weniger Verantwortung“, sagt er und lacht. Aber so ganz stimmt das freilich nicht, denn als bestellter Umbau-Beauftragter wird er die Neugestaltung seines geliebten Freibades mitgestalten. Und das als Vollzeitkraft.
Die Aus- und Weiterbildung ist Schröder auch beruflich besonders wichtig. Und nicht nur bei sich selbst. So hat er zwei Elektro-Lehrlinge auf ihren Wegen zu Gesellen begleitet und als Schwimmmeister vier Lehrlinge in den Bädern in Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis) sowie in Fulda bei der Ausbildung zweier weiterer Lehrlinge ausgeholfen.
Jedoch seien Ausbildung und das Handwerkliche nur ein Teil der Arbeit. „Wir haben ein wirklich gutes Team und verstehen uns auch zwischenmenschlich“, hebt Schröder hervor. Darüber hinaus betreue das Team „einfach viele nette Badegäste“. Da gebe es ganz wenig Regulierungsbedarf für die aktiven Lebensretter. Schröder weiß aber auch: „Wenn mehr als zwei Leute im Bad sind, brauchst du Regeln.“
Auch mit 66 Jahren kann er sagen: „Ich gehe heute noch mit Spaß zur Arbeit.“ Und er wird sich weiter seinen Hobbys, der Feuerwehr und dem DLRG, widmen. Und Schwimmen beibringen: „Wenn ein Kind glücklich mit seinem Abzeichen heimgeht, dann ist auch der Ausbilder glücklich.“