CDU-Fraktionsvorsitzender Johannes Wiegelmann erinnerte daran, dass Bruno Döring während seiner Amtszeit sowohl den politischen Mitbewerbern als auch Akteuren in den eigenen Reihen mitunter viel Reibungsflächen geboten habe. Bei manchen Themen habe der christdemokratische Rathauschef mehr Unterstützung in der damaligen „Opposition“ aus SPD und GWL gefunden habe als in der CDU-Fraktion, die seinerzeit mit Abstand die größte Fraktion war.
Der „Gentleman alter Schule“ arbeitete aber letztlich mit allen Fraktionen zusammen. Ein von ihm gegebenes Wort hatte Gültigkeit. Darin sind wohl auch die Gründe zu finden, weshalb die Unterstützung für die Widmung des neuen Platzes von allen Seiten unterstützt worden ist. Das Huttenschloss in Bad Soden lag Döring ohnehin immer am Herzen. Nicht weit von diesem – Am Traroth in Bad Soden – wohnte die Familie Döring damals. (Lesen Sie hier: Neues Dorfgemeinschaftshaus in Elm: Knapp 70.000 Euro Förderung für Planung)
Die Gesamtfläche von „Leben am Schloss“ umfasst gut zwei Hektar. 25 Bauplätze sind laut der Planung für Einfamilienhäuser vorgesehen. Die Gebäude an der höher gelegenen Pacificusstraße messen einen Höhenunterschied von 6 bis 7 Metern zur Wohnstraße „Am Huttenschloss“ und sind daher als Terrassenhäuser vorgesehen. Der Höhenunterschied im gesamten Gelände beträgt etwa 9 Meter. In den Mehrfamilienwohnhäusern sind je nach Nutzung und Größe zwischen 8 und 12 Eigentums- oder Mietwohnungen angedacht.
Mit dem Baubeginn wurde zunächst Mitte 2022 gerechnet, nach abgeschlossener Parzellierung wird jetzt von der Unternehmensgruppe KIZ als ortsansässigem Bauträger das kommende Frühjahr anvisiert. Davon unberührt bleibe der Projektabschluss Ende 2024. Der erste Bauantrag für zwei Wohn- und Geschäftshäuser sei abgabefertig. Zu der Verzögerung haben wohl manche Unwägbarkeiten beigetragen, für die KIZ-Gruppe gilt bei diesem Projekt am Firmensitz aber vor allem das Prinzip Gründlichkeit vor Schnelligkeit.
In seinen Amtsjahren bemühte sich Döring oft erfolgreich, die durch die Gebietsreform entstandenen politischen Gräben zu überbrücken. Dies war laut Wiegelmann „im Wesentlichen mit seiner Person verbunden“, denn der aus dem Fuldaer Land stammende Döring war vor seiner Zeit in Soden zum einen Stadtrat in Bad Nauheim und zum anderen Kreisrechtsrat in Gelnhausen. In der Kurstadt verstand sich Bruno Döring als Bürgermeister der Stadtteile. Sein Einsatz für die Errichtung von Brunnen in den Dörfern wie auch in den zwei Kernstädten brachte ihm den Spitznamen „Brunnen-Bruno“ ein.