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Späte Würdigung in neuem Baugebiet: Zentraler Platz nach Bruno Döring benannt

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Von: Hanns-Georg Szczepanek

Volker Döring (Mitte) wohnte der Sitzung am Montag auch im Namen seiner Geschwister Oda Döring und Gunther Döring bei.
Volker Döring (Mitte) wohnte der Sitzung am Montag auch im Namen seiner Geschwister Oda Döring und Gunther Döring bei. Sie sind die Nachkommen von Bruno Döring. Mit auf dem Bild die CDU-Stadträte Hartwin Noll (links) und Jürgen Franz (rechts), Bürgermeister Dominik Brasch (Zweiter von links) und CDU-Fraktionschef Johannes Wiegelmann. © privat

Bruno Döring (CDU) war 24 Jahre lang Bürgermeister von Bad Soden-Salmünster. Sein Wirken für die während der Gebietsreform in den 1970er Jahren nicht ganz freiwillig entstandenen Doppelstadt an Salz und Kinzig haben die Stadtverordneten des Jahres 2022 am Montagabend mit einer Namensgebung gewürdigt.

Bad Soden-Salmünster - Der zentrale Platz in dem neuen Baugebiet inmitten der Altstadt von Bad Soden (Main-Kinzig-Kreis) wird gemäß eines einstimmig gefassten Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung Bruno-Döring-Platz heißen. Zugleich legten die Mandatsträger auch den Namen für die Straße durch das Neubaugebiet fest, die fortan „Am Huttenschloss“ heißt.

Main-Kinzig-Kreis: Zentraler Platz in Neubaugebiet nach Bruno Döring benannt

Im vergangenen Juni jährte sich der Todestag des einstigen Bürgermeisters zum zehnten Mal. Bruno Döring starb 2012 im Alter von 75 Jahren. Ihm folgte im Jahr 2000 Lothar Büttner (parteilos) als Rathauschef nach. Seit 2018 hat Dominik Brasch (parteilos) dieses Amt inne, weshalb er in der Sitzung am Montag im Spessart-Forum Kultur seinen Vor-Vorgänger Döring auch würdigte. Der Namensgeber des künftigen Platzes war überdies mehr als 30 Jahre in Kreispolitik aktiv – selbstredend meist für die Kurstadt.

Das Neubaugebiet in der Bad Sodener Altstadt (ehemaliges Gelände der Conti-Elektra) liegt in L-Form zwischen der Pacificusstraße im Norden und der Romsthaler Straße im Westen.
Das Neubaugebiet in der Bad Sodener Altstadt (ehemaliges Gelände der Conti-Elektra) liegt in L-Form zwischen der Pacificusstraße im Norden und der Romsthaler Straße im Westen. © Plangrafik: KIZ GmbH, Stadt Bad Soden-Salmünster

CDU-Fraktionsvorsitzender Johannes Wiegelmann erinnerte daran, dass Bruno Döring während seiner Amtszeit sowohl den politischen Mitbewerbern als auch Akteuren in den eigenen Reihen mitunter viel Reibungsflächen geboten habe. Bei manchen Themen habe der christdemokratische Rathauschef mehr Unterstützung in der damaligen „Opposition“ aus SPD und GWL gefunden habe als in der CDU-Fraktion, die seinerzeit mit Abstand die größte Fraktion war.

Der „Gentleman alter Schule“ arbeitete aber letztlich mit allen Fraktionen zusammen. Ein von ihm gegebenes Wort hatte Gültigkeit. Darin sind wohl auch die Gründe zu finden, weshalb die Unterstützung für die Widmung des neuen Platzes von allen Seiten unterstützt worden ist. Das Huttenschloss in Bad Soden lag Döring ohnehin immer am Herzen. Nicht weit von diesem – Am Traroth in Bad Soden – wohnte die Familie Döring damals. (Lesen Sie hier: Neues Dorfgemeinschaftshaus in Elm: Knapp 70.000 Euro Förderung für Planung)

Das Projekt

Die Gesamtfläche von „Leben am Schloss“ umfasst gut zwei Hektar. 25 Bauplätze sind laut der Planung für Einfamilienhäuser vorgesehen. Die Gebäude an der höher gelegenen Pacificusstraße messen einen Höhenunterschied von 6 bis 7 Metern zur Wohnstraße „Am Huttenschloss“ und sind daher als Terrassenhäuser vorgesehen. Der Höhenunterschied im gesamten Gelände beträgt etwa 9 Meter. In den Mehrfamilienwohnhäusern sind je nach Nutzung und Größe zwischen 8 und 12 Eigentums- oder Mietwohnungen angedacht.

Mit dem Baubeginn wurde zunächst Mitte 2022 gerechnet, nach abgeschlossener Parzellierung wird jetzt von der Unternehmensgruppe KIZ als ortsansässigem Bauträger das kommende Frühjahr anvisiert. Davon unberührt bleibe der Projektabschluss Ende 2024. Der erste Bauantrag für zwei Wohn- und Geschäftshäuser sei abgabefertig. Zu der Verzögerung haben wohl manche Unwägbarkeiten beigetragen, für die KIZ-Gruppe gilt bei diesem Projekt am Firmensitz aber vor allem das Prinzip Gründlichkeit vor Schnelligkeit.

In seinen Amtsjahren bemühte sich Döring oft erfolgreich, die durch die Gebietsreform entstandenen politischen Gräben zu überbrücken. Dies war laut Wiegelmann „im Wesentlichen mit seiner Person verbunden“, denn der aus dem Fuldaer Land stammende Döring war vor seiner Zeit in Soden zum einen Stadtrat in Bad Nauheim und zum anderen Kreisrechtsrat in Gelnhausen. In der Kurstadt verstand sich Bruno Döring als Bürgermeister der Stadtteile. Sein Einsatz für die Errichtung von Brunnen in den Dörfern wie auch in den zwei Kernstädten brachte ihm den Spitznamen „Brunnen-Bruno“ ein.

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