Mehr Rauschgiftdelikte: Polizisten werden besonders geschult
Region - Mehr Rauschgiftdelikte: Beim Blick in die Kriminalstatistik 2014 fällt auf, dass dieser Straftatbestand in allen Kommunen des Bergwinkels häufiger geahndet wurde. Von Seiten der Polizei wertet man die Zahlen als Folge einer stärkeren Sensibilisierung. So wurden Beamte speziell darauf geschult, Drogenkonsumenten zweifelsfreier zu erkennen. Dies bedeutet allerdings nicht, dass auch mehr Personen Rauschmittel nehmen.
Vergangenes Jahr wurden in allen Kommunen des Bergwinkels – Schlüchtern, Sinntal, Steinau sowie Bad Soden-Salmünster – mehr Rauschgiftdelikte registriert. Statistikvergleiche auf dem Gebiet von Drogendelikten sind allerdings stets mit Vorsicht zu betrachten. Denn wird etwa ein großer Fisch hochgenommen, löst das nicht selten im Umfeld der jeweiligen Person eine Lawine weiterer Strafverfolgungen aus, heißt es aus der Pressestelle des Polizeipräsidiums Südosthessen.
Somit kann es sein, dass neue Höchststände erreicht werden, und der Wert im Jahr darauf wieder einbricht. Zumal die Zahlen im Bergwinkel vergleichsweise gering sind. In Hanau etwa wurden vergangenes Jahr 434 Rauschgiftdelikte festgestellt. Dieser Umstand ist dennoch nicht ausschließlich dem Zufall zuzurechnen, sagt Otto Höhl, Leiter der Polizeidienststelle in Schlüchtern. So wurden Beamte in letzter Zeit speziell darauf geschult, Drogenkonsumenten schneller und zweifelsfreier zu erkennen. Die Polizei kommt Drogenstraftätern also besser auf die Schliche. Dies hat jedoch nichts mit der Zahl von Rauschgiftkonsumenten zu tun, bestätigt Waldemar Lenhardt, Oberarzt der Station für Suchtstörungen in der Schlüchterner Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie.
„Die Zahl der Konsumenten bleibt weitgehend konstant. Was sich verändert ist die Art der Drogen“, erklärt der Mediziner. Unter den Patienten gehe der Trend weg von Opiaten hin zu sogenannten Designerdrogen – etwa Extasy oder Amphetamine. / kbk
