1. Fuldaer Zeitung
  2. Kinzigtal

5,5 Millionen Euro fließen in zwei Bauprojekte am Schlüchterner Krankenhaus

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

schlüchtern - Etwa 6100 Patienten waren bis zum Jahresende 2015 im Kreiskrankenhaus Schlüchtern stationär behandelt worden sein. Die Anzahl der ambulanten Fälle lag bei mehr als 10.000. Diese Zahlen präsentierte Klinikgeschäftsführer Dieter Bartsch jetzt vor Schlüchterner Kommunalpolitikern. Außerdem wies er darauf hin, dass größere Sanierungsarbeiten anstehen.

Von unserem Redaktionsmitglied Hanns Szczepanek Anlass für die Rückschau und den Ausblick des kaufmännischen Klinikchefs war ein Besuch der Schlüchterner SPD im Krankenhaus, den Stadtverordnetenvorsteherin Luise Meister organisiert hatte. Dabei zeigten sich Dieter Bartsch und Chirurgie-Chefarzt Dr. Christoph Schreyer stolz darauf, dass der Standort Schlüchtern der Main-Kinzig-Kliniken bei der Auswertung von Patientenumfragen eine Weiterempfehlungsquote von 86 Prozent erreiche. Diese übertreffe auch jene des Standorts Gelnhausen, liege vor allem aber deutlich über dem Bundesschnitt. Und dies, obwohl die Patientenzahlen binnen zehn Jahren – trotz durchschnittlich kürzerer Aufenthalte – von etwa 19 500 im Jahr 2005 (beide Standorte) um gut ein Drittel auf weit über 31 000 zugelegt haben.

Diese hohe Akzeptanz in der Bevölkerung führt Schreyer auf die „familiäre Atmosphäre“ in Schlüchterns Krankenhaus zurück, das trotz mancher Erweiterung überschaubar geblieben sei. Denn die hiesige Main-Kinzig-Klinik ist mit circa 500 Beschäftigten einer der größten Arbeitgeber im Bergwinkel. Viele Patienten schätzten es, dass „man sich hier noch Zeit nimmt“, betont Schreyer, auch wenn der Klinikalltag nicht immer Raum dafür lasse. Denn die Dokumentationspflichten für die Klinikmitarbeiter „binden viel Zeit“. Überdies gebe es mehr Kontrollinstanzen als früher. Die Prüfrate durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) liege für beide Standorte „im Normalbereich“ bei elf Prozent. Es müssten also etwa 280 Akten pro Monat zum MDK. Größere Bauprojekte angekündigt

Für junge Mediziner sei ein „Landkrankenhaus“ wie in Schlüchtern zwar nicht das Ziel der beruflichen Träume, doch „wenn sie erst einmal da sind, gefällt es ihnen meistens“. Um dem ärztlichen Personal die Beschäftigung abseits von Metropolen schmackhaft zu machen, steht auch der Bau eines Wohnhauses mit neun Wohnungen in Rede, denn „wir müssen auch etwas bieten, um geeignetes Personal zu bekommen“, unterstreicht Bartsch. Dies schließe Hilfen bei der Jobvermittlung für deren Partner ein. Gute Erfahrungen habe man mit Medizinern aus Osteuropa gemacht.

Unter dem Motto „Gesunde Kliniken 2020“ hat Aufsichtsratschef und Landrat Erich Pipa (SPD) schon 2014 größere Bauprojekte angekündigt. Neben Modernisierungen im Bestand existiere in Gelnhausen und Schlüchtern ein Flächendefizit von mehr als 9000 Quadratmetern. Nach dem Auftakt in Gelnhausen sollen nun Ende 2016 die Bauvorhaben in Schlüchtern beginnen, erläuterte Bartsch. Im Mittelpunkt steht dabei die Sanierung des ersten Obergeschosses (Medizinische Klinik II), wo es teils noch Patientenzimmer-Zuschnitte aus der Gründungszeit 1967 gibt, also ohne eigenes Bad und WC. Nach Abschluss dieser Modernisierung soll es nur noch Zwei-Bett-Zimmer geben. Überdies ist ein Anbau geplant, der 1200 Quadratmeter an zusätzlicher Fläche schaffen soll. Von den voraussichtlich 16 Patientenzimmern im Neubau werden womöglich acht Betten für eine stationäre Palliativmedizin zur Verfügung stehen. Das Investitionsvolumen beläuft sich laut Bartsch auf insgesamt rund 5,5 Millionen Euro.

2015 sei die Zahl der Betten in der Geriatrischen Abteilung um zehn auf 70 erweitert worden. Fertiggestellt ist schon seit einiger Zeit die neu eingerichtete Physikalische Therapie. Mit einem Versorgungsauftrag für Psychosomatik in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie rechnet Bartsch im Jahr 2017: „Das Verfahren läuft.“ Sinn und Zweck aller Bemühungen sei es, dass „wir für die Heimatregion moderne Medizin machen und eine kommunale Einrichtung bleiben wollen“.

Auch interessant