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Pläne für Langer-Areal „weiter verfeinert“ - Baubeginn im Frühjahr 2023

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Blick auf den Park und den Thaler-Turm mit dem als Durchgang gestalteten Rundbogen.
Blick auf den Park und den Thaler-Turm mit dem als Durchgang gestalteten Rundbogen. © Zeichnung: Stadt Schlüchtern

Als „kompakter, wirtschaftlicher und vor allem grüner“ bezeichnet Bürgermeister Matthias Möller (parteilos) die veränderten Pläne für die Bebauung des Langer-Areals. Diese sollten am Donnerstagabend von den Stadtverordneten abgesegnet werden.

Schlüchtern - Die Abstimmung dazu war bis Redaktionsschluss nicht abgeschlossen. Auf Basis der vorab eingeholten Stellungnahmen der Fraktionen deutete sich jedoch eine breite Zustimmung an. Lediglich die Bürgerbewegung Bergwinkel (BBB) hatte zuvor deutlich gemacht, dagegen stimmen zu wollen.

Laut Bürgermeister der Gemeinde im Main-Kinzig-Kreis wurde das Konzept in den vergangenen Monaten zusammen mit dem Investor des 40-Millionen-Projekts, der Werner Projektentwicklung GmbH mit Sitz in Fulda, „weiter verfeinert“. Im Ergebnis, so urteilt der Bürgermeister, „ist die Grundphilosophie geblieben. Wir haben das Konzept optimiert. Die vorgenommenen Änderungen werden nicht spürbar sein“. (Lesen Sie hier: Schlüchterns „Neue Mitte“: Fuldaer Investor bebaut Langer-Areal)

Main-Kinzig-Kreis: Pläne für Langer-Areal „weiter verfeinert“

Der markant rote und sogenannte Thaler-Turm rückt zur Seite und überspannt jetzt den Zugang zur Fußgängerzone und dem Park auf dem Langer-Gelände. Dadurch entsteht ein zwei Geschosse hoher Rundbogen als Entrée, „eine sichtbare Erinnerung an das ehemalige Obertor an dieser künftig wichtigen Durchgangspassage. So greift die Architektur die Historie auf“, sagt Möller.

Die drei Wohneinheiten in der Bahnhofstraße werden nicht mehr mit Satteldächern, sondern mit Staffelgeschossen und Flachdächern ausgestattet. Darauf kann umfangreich Solarthermie installiert werden. Geblieben ist der Plan, eines der Gebäude für bezahlbaren, barrierefreien Wohnraum vorzusehen.

Als „nicht realisierbar“ habe man sich im Zuge der veränderten Planungen von einer Tiefgarage verabschieden müssen, die von der Obertorstraße aus angesteuert werden kann. Allerdings werde es eine unterirdische Parkfläche in der Bahnhofstraße für die Bewohner geben.

Wie Möller ausführt, habe „die allgemeine Gemengelage mit Ukraine-Krieg und Corona-Pandemie sowie spezielle veränderte Konstellationen wie die Klimakrise und besondere Wünsche der Nachbarschaft“ dazu geführt, die Pläne, die im Dezember 2021 vorgestellt wurden, zu überarbeiten. „Wir sind nun auf der Zielgeraden“, sagt Möller. Mehr als vier Jahre nach der Schließung des weithin bekannten Kaufhauses eröffne sich eine konkrete Perspektive für diesen Standort in zentraler Lage, welche die Bergwinkel-Kommune auf Jahrzehnte prägen werde.

Video: Schlüchterns „Neue Mitte“: Fuldaer Investor bebaut Langer-Areal

Es sei von Anfang an klar gewesen, dass in Zeiten sich stark verändernden Einkaufsverhaltens der Menschen nicht die großflächige Ansiedlung von Einzelhandel auf dem Langer-Areal die Lösung sein könne, sondern vielmehr ein bunter Gebäude-Mix für Wohnen, Handel, Gewerbe, Büros und Gastronomie. Hinzu kommen Grünflächen, ein Park mit Spielplatz und Teich sowie eine Fußgängerzone. „Es gibt kein vergleichbares Projekt im Main-Kinzig-Kreis“, ist Möller überzeugt.

Für Thomas Rau, Mitglied der Arbeitsgruppe Langer im Rathaus, ist es normal, dass bei einem solch großen Projekt im Vorfeld noch Anpassungen bei der Planung vorgenommen werden. So sei der neue Entwurf beispielsweise noch „grüner“, im Ergebnis eine optimale Kombination von Ökologie und Ökonomie. Da das Vorhaben als innerstädtisches Klimaschutzprojekt ausgewählt wurde, würden nun die Dachflächen begrünt oder für Solarthermie vorbehalten.

Zusammen mit dem Park habe das Umweltministerium im Zuge des Programms „Lebendige Zentren“ eine Förderung von 1,2 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Insgesamt decke der zu erzielende Verkaufspreis der Langer-Fläche pro Quadratmeter die Aufwendungen ab. Sofern die Stadtverordneten am Donnerstagabend zugestimmt haben, könne „in etwa vier Wochen der Kaufvertrag unterzeichnet werden“. Baubeginn könne im späten Frühjahr 2023 sein. (ag)

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