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Ohne Hilfe durch Kulturbeauftragten droht Kuki das Aus – zurück zu den Anfängen

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Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

Allein der Aufbau des roten Zirkuszelts benötigt viele Helfer. Eine Fachkraft im Rathaus soll nun die Ehrenamtlichen bei der Organisation unterstützen. / Foto: Alexander Gies
Allein der Aufbau des roten Zirkuszelts benötigt viele Helfer. Eine Fachkraft im Rathaus soll nun die Ehrenamtlichen bei der Organisation unterstützen. / Foto: Alexander Gies

Schlüchtern - Das Interesse am Programm des Kuki in Schlüchtern erfreut sich großer Beliebtheit. Beleg hierfür sind die hervorragenden Besucherzahlen. Aber: Trotz dieser Erfolge und obwohl das Kuki wirtschaftlich gesund dasteht, kann es so wie bisher nicht weitergehen. Darauf macht der Vorstand des Kino- und Kulturvereins aufmerksam.

Von unserem Redaktionsmitglied Sabine Schuchardt

In seinem Jubiläumsjahr – seit 25 Jahren gibt es den Verein bereits in Schlüchtern – will das Kuki-Team nun zurück zu den Anfängen. Das bedeutet, hin zu einem kommunalen Kulturmanagment. Denn die Idee, ein Kino in Schlüchtern zu etablieren, ging 1993 auf eine Befragung der Bürger durch die Stadt zurück. Damals wurde das Kuki gegründet, um durch bürgerschaftliches Engagement den Betrieb des Kinos (Kasse und Bewirtung) zu gewährleisten. Und es gab eine im Kulturhaushalt der Stadt angesiedelte Stelle einer Kulturbeauftragten.

Eine solche qualifizierte Kraft wünscht sich der Kuki-Vorstand – Malte Strietzel, Fabian Röhrborn, Heide Buhmann und Hanspeter Haeseler – nun erneut. Anderenfalls sehen sie wenig Hoffnung, dass das anspruchsvolle Kino- und Live-Programm wie gewohnt fortgeführt werden kann. Das Kuki-Team stehe vor der Frage: Neuanfang oder Schluss? Es sei an der Zeit, das Team zu verjüngen.

Vor allem die Organisation der Veranstaltungen, die Buchung und Betreuung der Künstler, alles rund um die Werbung, aber auch Dinge wie Zeltaufbau und Einteilung der ehrenamtlichen Helfer, Dekoration des Veranstaltungsortes und vieles mehr schlucke enorm viel Arbeitskraft. Das sei ehrenamtlich nicht mehr zu leisten. Seit einem Jahr gebe es eine Arbeitsgruppe zwischen Kuki und Stadt. Es fänden intensive Gespräche mit Bürgermeister Matthias Möller und den Fraktionen statt. Dabei gehe es um strukturelle Mittel für den Haushalt 2018. All das dürfe sich aber nicht zu lange hinziehen. Denn es sei fraglich, wie lange die 80 Aktiven noch über genügend Motivation verfügten. „Wir dürfen das jetzt nicht auf die lange Bank schieben“, sagt Haeseler.

Dass das Kuki in der Lage ist, ein hochkarätiges Programm mit Kino und Live-Auftritten auf die Beine zu stellen und hierfür Künstler wie Ute Lemper, Iris Berben, Volker Schlöndorff, Sky du Mont, Götz Alsmann und Axel Prahl nach Schlüchtern zu holen, hat der Verein längst bewiesen. Doch mehr noch: Die Institution steht wirtschaftlich gesund da. Durch Eintrittsgelder und Sponsoring kommen genügend finanzielle Mittel herein, um Investitionen in Technik und Ausstattung zu stemmen.

Nun sei es an der Stadt, etwas mit der Marke Kuki anzufangen, die über die Jahre eine enorme Strahlkraft entwickelt habe. Ein solches Kulturangebot trage dazu bei, dass ländlicher Raum für die Menschen zum Wohnen und Arbeiten attraktiv werde. Die Stadt müsse sich fragen, was ihr gute Kulturarbeit wert sei. Hier sei eine enge Verzahnung der Kulturangebote von Kuki und Stadt denkbar, in welcher Organisationsform auch immer.

Nun will der Verein vom Publikum wissen, wie dieses sich die künftige Ausrichtung des Kuki vorstellt. Hierzu gibt es einen Online-Fragebogen. Unter den Teilnehmern werden drei Kuki-Gutscheine (Wert: 50 Euro) verlost.

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