Ohne Rodungen geht es nicht: Neun mögliche Windenergieflächen im Sinntal
Sterbfritz - Die Sinntaler konnten sich am Montag während einer Bürgerversammlung über mögliche Windkraftstandorte in der Gemeinde informieren. 120 Bürger nahmen diese Gelegenheit wahr.
„Wir verraten keine Geheimnisse und öffnen nichts für die Windkraft", sagte Bürgermeister Carsten Ullrich (SPD) am Montag zu Beginn der Bürgerversammlung in der Mehrzweckhalle in Sterbfritz. Ziel der von der Gemeinde Sinntal ausgerichteten Veranstaltung sei es, die Bürger über den Vorentwurf zur Erweiterung des Teilflächennutzungsplans für Windkraftanlagen im gesamten Gemeindegebiet zu informieren und die Bürger zu Wort kommen zu lassen.
„Die Gemeinde will steuern, wo Windräder im Sinntal entstehen und wo nicht. Deshalb ist es wichtig, dass wir den Vorentwurf und nicht die Energiewende selbst diskutieren", bat der Bürgermeister die circa 120 Anwesenden zu Beginn. Schon zu Beginn der Fragen aus dem Publikum wurde deutlich, dass sich die Windkraftgegner an Ullrichs Bitte nicht halten würden. „Wenn wir sagen, wir wollen keine Windkraft im Sinntal wird das Regierungspräsidium irgendwann über unsere Köpfe hinweg entscheiden", antwortete der Rathauschef ihnen.
Neun Flächen erfüllen Bedingungen
Diplom-Ingenieur Frank Geisler vom gleichnamigen Planungsbüro stellte den Vorentwurf für den „Sachlichen Teilflächennutzungsplan zur Steuerung der Windenergienutzung" vor. „Unser Planungsbüro hat zwölf Flächen im Sinntal geprüft, ob sie die Bedingungen für eine Nutzung durch Windenergie erfüllen. Drei davon haben wir verworfen. Es bleiben damit neun mögliche Flächen, die tiefergehend untersucht werden müssen", sagte Geisler.
Er betonte, dass die Areale weder genehmigt noch ausgewiesen, sondern lediglich Teil des Vorentwurfs seien. Bedingungen für den Bau von Windräder seien Windgeschwindigkeiten von 5,75 Metern pro Sekunde in einer Höhe von 140 Metern über dem Grund und die Gewährleistung eines Siedlungsabstands von 1000 Metern, so Geisler. Dies sei auf allen Flächen erfüllt. Die Breite First übersteige die Windgeschwindigkeiten sogar. Doch Geisler musste auch zugeben, dass auf allen ermittelten Flächen Rodungen unumgänglich seien. / lq
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