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Polizei: Hortensienklau birgt Lebensgefahr – Rauchen setzt Zyankali frei

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Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

Einer von elf ausgeschnittenen Hortensiensträuchern einer Steinauerin, die Anzeige erstattet hat. Deutlich sind die abgeschnittenen Zweige zu sehen. / Fotos: Margit Strott-Heinrich
Einer von elf ausgeschnittenen Hortensiensträuchern einer Steinauerin, die Anzeige erstattet hat. Deutlich sind die abgeschnittenen Zweige zu sehen. / Fotos: Margit Strott-Heinrich

Steinau - In Steinau mehren sich Fälle von Hortensienklau. Der Grund: Der Pflanze wird eine berauschende Wirkung nachgesagt, raucht man die Blüten, Blätter oder jungen Triebe. Allerdings kann der Konsum der Pflanze lebensgefährlich werden, denn beim Rauchen wird Blausäure (Zyankali) freigesetzt, die je nach Menge zu schlimmen Vergiftungen bis hin zum Tod führen kann.

Solche Blüten werden bei den Geschädigten in diesem Jahr Mangelware sein.

Auch wenn den Pflanzen angeblich eine berauschende Wirkung ähnlich wie Marihuana nachgesagt wird, so ist deren Konsum doch alles andere als ungefährlich. Darauf macht Otto Höhl, Dienststellenleiter der Polizeistation Schlüchtern, aufmerksam. Denn wenn die Blausäure freigesetzt wird, was beim Rauchen geschieht, könne es zu schweren Vergiftungen kommen. Denn die Blausäure, auch Zyankali genannt, verhindere, dass in den Nervenrezeptoren Reize weitergeleitet werden. Das könne die Atmungskette blockieren, was im schlimmsten Fall mit dem Ersticken endet. „Das ist kein schöner Tod“, erklärt Höhl. Seit einem Vierteljahr befasse sich die Polizei mit derlei Diebstählen in der Region. Bislang seien etwa eine Handvoll Fälle bekannt.

Im „Maintower“-Beitrag wurde den Gartenbesitzern ein Tipp verraten, wie sie den Hortensiendieben ihre Tour im wahrsten Sinne des Wortes vermiesen können: Mit einem pflanzenverträglichen Wildverbissmittel, das sehr unangenehm und intensiv riecht. Der Geruch mache sich erst bei Wärme bemerkbar, beispielsweise bei Zimmertemperatur und setze sich in Heimtextilien wie Teppichen und Gardinen fest.

Für die Geschädigten allerdings ist das erst für das nächste Jahr sinnvoll. Bis dahin müssen die Gartenbesitzer ein wachsames Auge auf ihre Pflanzen haben.

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