Verletzte Frau hält Auto an - Ehemann tötete sich nach Streit wohl im Wald

Schreckliches Ende eines Streits unter Eheleuten aus Steinau im Main-Kinzig-Kreiss: Eine 36-jährige Frau ist schwer verletzt, ihr zwei Jahre älterer Ehemann tot. Nach ersten Erkenntnissen soll der 38-Jährige sich selbst getötet haben.
Update vom 5. Juli 2022, 11.20 Uhr: Nach ersten Erkenntnissen von Staatsanwaltschaft und Polizei war es am Sonntag (3. Juli 2022) zwischen den Eheleuten aus Steinau im Main-Kinzig-Kreis zu einer verbalen und körperlichen Auseinandersetzung gekommen, in deren Folge die Ehefrau verletzt wurde und der Mann starb.
Da die Todesumstände zunächst nicht zu 100 Prozent geklärt waren und das Verletzungsbild des Leichnams zu Beginn der Ermittlungen sowohl zu einem Suizid als auch zu einem fremdverschuldeten Tötungsdelikt gepasst hätten, sind Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft gefragt.
Main-Kinzig-Kreis: Verletzte Frau stoppt Auto - Tötete sich Ehemann im Wald?
Inzwischen scheint es, als habe der Mann in Folge eines heftigen Ehestreits zuerst seine Frau verletzt und sich dann das Leben genommen. „Das Verletzungsbild des Mannes hatte Potenzial für beides“, erklärte Staatsanwältin Lisa Pohlmann zur Frage Suizid oder Totschlag.
Bis in in die Nacht zu Montag um 2.45 war die Spurensicherung nach dem Auffinden in dem Waldstück tätig. Zeitweise war ein Polizeihubschraubers im Einsatz. Die Freiwillige Feuerwehr aus Steinau half dabei, das finstere Areal auszuleuchten und transportierte das Polizei-Equipment.
Am Montag ordnete dann die Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Hanau eine Obduktion des Leichnams an. Diese erfolgte im gerichtsmedizinischen Institut in Frankfurt. Wie Pohlmann auf Nachfrage erläutert, gibt es nach der Leichenöffnung Anhaltspunkte, die darauf hindeuten, dass es sich nicht um ein fremdverschuldetes Ableben des Ehemannes handele.

Keine Ausführungen macht die Staatsanwältin zu Art und Schwere der Verletzungen, die bei der Frau festgestellt wurden. Nur so viel: Sie sei „auf freiem Fuß“ und – Stand Montagnachmittag – nicht mehr im Krankenhaus. Anzeichen für einen sogenannten erweiterten Suizid, wie er vor knapp einem Jahr Steinau in die Schlagzeilen machte, gebe es nicht .Die Ermittlungen dauern an und werden weiterhin in alle Richtungen fortgesetzt, berichtet Pohlmann.
Erstmeldung vom 4. Juli 2022, 16.24 Uhr: Dieser Todesfall wirft viele Fragen auf: In einem Waldstück bei Steinau im Main-Kinzig-Kreis hat die Polizei am Sonntag (3. Juli 2022) den Leichnam eines Mannes entdeckt. Zuvor hatte seine verletzte Ehefrau in der Nähe des Fundorts ein Auto angehalten.
Steinau an der Straße - „Im Zusammenhang mit dem Auffinden des Leichnams stand dabei die Meldung einer Autofahrerin, die gegen 16.30 Uhr die Rettungskräfte verständigt hatte, nachdem sie auf der Fahrt durch den Wald auf der Landesstraße 3179 von einer verletzten Frau angehalten worden war“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hanau (Main-Kinzig-Kreis) und der Polizei.
Main-Kinzig-Kreis: Verletzte Frau hält Auto an - Polizei findet Ehemann tot im Wald
Nach ersten Erkenntnissen war es zwischen dem 38-jährigen Ehemann und der 36 Jahre alten Ehefrau zu einer verbalen und körperlichen Auseinandersetzung gekommen. Während die Frau ins Krankenhaus gebracht wurde, begaben sich die Polizisten umgehend zur Absuche in das Waldstück zwischen Ulmbach und dem Schlüchterner Stadtteil Kressenbach.
Die Beamten fanden den zu diesem Zeitpunkt nicht mehr ansprechbaren 38-Jährigen oberhalb einer Felsformation (Naturdenkmal „Kaiserkanzel“). Ein hinzugerufener Notarzt konnte trotz der sofort eingeleiteten Reanimationsmaßnahmen jedoch nur noch seinen Tod feststellen. (Lesen Sie hier: Angler entdeckt Leiche im Main: Mann starb bei Junggesellenabschied)
Hinweis
Über Suizidfälle berichtet die Fuldaer Zeitung ausschließlich in Fällen von besonderem öffentlichen Interesse. Grund dafür ist die Nachahmungsgefahr. Sind Sie selbst von Selbstmordgedanken oder Depressionen betroffen, wenden Sie sich bitte über das Info-Telefon unter (0800) 3344533 an die Stiftung Deutsche Depressionshilfe.
Die Staatanwaltschaft Hanau und die Kriminalpolizei in Gelnhausen nahmen daraufhin die Ermittlungen wegen des Verdachts des Totschlags auf. Neben dem zeitweisen Einsatz eines Polizeihubschraubers erfolgten mit technischer Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Steinau an der Straße bis in die frühen Morgenstunden umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen in dem Waldstück.
Eine durch die Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Hanau angeordnete Obduktion des Leichnams erfolgte am Montagvormittag im gerichtsmedizinischen Institut Frankfurt/Main. Nach dem aktuellen Stand der Ermittlungen und insbesondere den Ergebnissen der Leichenöffnung liegen nunmehr einige Anhaltspunkte für das Vorliegen eines Suizides vor. „Die Ermittlungen dauern allerdings an und werden weiterhin in alle Richtungen fortgesetzt“, heißt es abschließend.