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81-Jähriger masturbiert vor Frauen in der Sauna - wie der Rentner seine Tat erklärt

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Ein Mann aus dem Kinzigtal hat in einer Sauna vor mehreren Frauen masturbiert. Nun wurde er vom Gericht zu einer Geldstrafe verurteilt. (Symbolbild) © Christin Klose/dpa-tmn/dpa/Archivbild

Weil er vor Frauen in einer Sauna-Anlage in der Region masturbiert hat, muss ein 81-Jähriger 750 Euro an das Frauenhaus Wächtersbach bezahlen.

Schlüchtern - Der Vorfall hatte sich im Dezember 2021 zugetragen. Der bislang nicht vorbestrafte Rentner aus einem Stadtteil von Schlüchtern im Kinzigtal war an diesem Nachmittag in einer gemischten öffentlichen Sauna. Laut Staatsanwaltschaft Hanau saß er zunächst mit einem Mann, später mit drei Frauen allein unbekleidet in einer Wärmekabine. Als er Blickkontakt zu den Damen hatte, habe er an seinem Geschlechtsteil manipuliert, heißt es in der Anklageschrift. Mehr noch: Als eine der drei die Sauna verließ, rief er ihr noch hinterher, dass er sie jetzt „gerne lecken“ würde.

Kinzigtal: 81-Jähriger masturbierte in Sauna - Gericht verhängt Geldstrafe

Der Rentner stritt die Vorwürfe nicht ab, hatte aber seine eigenen Erklärungen. Da er an Durchblutungsstörungen leide, habe er beim Schwitzen plötzlich einen Stich in seinem Glied verspürt. Aus Erfahrung wusste er, dass dieses nur durch Reiben an dieser Stelle weggehe. Das habe er mit der rechten Hand gemacht und – um andere nicht zu belästigen – währenddessen die linke Hand als Sichtschutz davorgehalten. (Lesen Sie auch: Masseur berührt Frau an Brust: 44-Jähriger muss 800 Euro Strafe zahlen)

Als sich dann eine der drei Damen nackt im Schneidersitz und eine andere ebenfalls mit gespreizten Beinen vor ihm präsentiert habe, habe ihn das „schon etwas erregt“ – und er habe masturbiert. Zwei der Frauen hätten sich offenbar darüber gefreut und gegenseitig abgeklatscht. Da habe er aus Verärgerung den Satz mit dem „gerne lecken“ gesagt. Der Senior versicherte Richter Wolfgang Ott aber, dass er das nie gemacht hätte.

Das Damen-Trio verließ in der Folge die Sauna, wobei eine Frau ihm im Vorbeigehen mit ihrem Handtuch ins Gesicht schlug. Das sei für ihn ein „Wachrütteln“ gewesen und er habe erst in diesem Moment erkannt, zu was er sich habe hinreißen lassen. „Das tut mir so leid“, betonte er. Die Frauen hätten ihn provoziert, mutmaßte er. Er hätte die Holzhütte früher verlassen sollen. Das sei eine einmalige Entgleisung gewesen.

Da wusste der Richter aber anderes. In seinen Unterlagen fand er ein weiteres Verfahren. Demnach war der 81-Jährige wenige Tage vor dem angeklagten Sachverhalt von zwei Passantinnen auf einem Supermarkt-Parkplatz in Schlüchtern beobachtet worden, wie er im Auto sitzend ebenfalls an seinem Penis hantierte. In dieser Situation habe er nicht mal eine richtige Erregung gehabt, versicherte er dem Gericht. Und auch ansonsten komme so etwas nicht mehr vor. Nach einer Operation sei bei ihm keine Erregung mehr möglich. „Ich schwöre: Das mache ich nicht mehr. Ich bin total weg vom Sex.“

Sexuelle Belästigung in Sauna: 81-Jähriger muss 750 Euro an Frauenhaus zahlen

Amtsrichter Ott war es wichtig, dass der Angeklagte seinen Fehler verstanden hat und so etwas nicht mehr in der Öffentlichkeit mache. Deswegen stellte er das Strafverfahren in Absprache mit der Staatsanwaltschaft gegen die Geldauflage ein. Wenn der Mann die Zahlung an das Frauenhaus geleistet hat, wird der Fall zu den Akten gelegt.

In Gelnhausen hatte unlängst ein weiterer Prozess vor Aufsehen gesorgt. Nachdem ein Masseur eine Frau an der Brust berührt hatte, musste er sich vor Gericht verantworten. Ergebnis: Der 44-Jährige muss 800 Euro Strafe zahlen.

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