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Letztes Kapitel eingeläutet: Abriss des Langer-Komplexes schreitet voran

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Der Abriss des Kaufhauses Langer in Schlüchtern geht voran
Das letzte Langer-Kapitel ist eingeläutet: Ein mächtiges Loch ziert die Fassade. © Tim Bachmann

Das letzte Kapitel des Langer-Gebäudes in der Schlüchterner Innenstadt ist eingeläutet. Seit gestern Morgen wird der Fassade des ehemaligen Kaufhauses mit schwerem Gerät zu Leibe gerückt.

Schlüchtern - Nachdem die Übergänge zu den angrenzenden Wohnhäusern links und rechts beseitigt worden waren, wird nun mit einem Abrissbagger die Hauptfassade Stück für Stück von der rückwärtigen Seite her eingerissen. Um das Umfeld durch herabfallende Bauteile zu schützen, hängt ein mobiler Kran eine überdimensionale Gummimatte vor die Abrissstelle. Außerdem ist die Obertorstraße von der Einmündung Grabenstraße bis zur Bahnhofstraße komplett für den Autoverkehr gesperrt. Nur Fußgänger dürfen auf der gegenüberliegenden Seite den Abschnitt noch passieren.

Und der eine oder andere Passant bleibt in dem Abschnitt auch gerne mal stehen, um dem Treiben interessiert zuzuschauen. Wann wird im Herzen von Schlüchtern schon mal ein solch hohes Gebäude mit solchem Aufwand abgerissen? Dabei gibt es auch immer wieder Gespräche zwischen den Passanten.

Abrissarbeiten in Schlüchtern: Passanten beobachten Langer-Baustelle

Ein älterer Herr, der öfters vorbeischaut, wunderte sich darüber, dass fast nur Erwachsene die Arbeiten beobachten. „Früher, als wir Kinder waren, hätten die Kleinen hier in großer Zahl zugeschaut. Heute scheint das vom Nachwuchs keinen mehr groß zu interessieren“, wunderte er sich. Ein anderer monierte, wie hier die öffentlichen Gelder eingesetzt werden. Da gäbe es sinnvollere Projekte in der Stadt, die unterstützt werden könnten.

Einen besonderen Bezug hatte ein Rentner aus dem Huttengrund. Er war Ende der 1970er Jahre ganz vorne dabei, als die Firma Krack aus Eckardroth das Langer-Gebäude aufbaute. Das sei damals für die Arbeiter eine harte, beschwerliche Arbeit gewesen. Während heute ein solcher Bau mit Fertigteilen hochgezogen werde, sei damals noch alles einzeln verschalt und mit Stahlbeton gebaut worden. Mit Hilfe von Subunternehmen und Samstags-Arbeit sei seinerzeit das Bautempo erhöht worden, denn bis zum Kalten Markt in einem der Jahre sollte der Rohbau stehen, erinnert er sich. Von der Größe her sei das Bauvorhaben schon eine besondere Baustelle gewesen. (usd)

Lesen Sie hier: Kaufhaus Langer in Schlüchtern wird eingerüstet – Sperrung und ein Fußgängertunnel als Alternative

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