SPD-Politiker Matthias Möller legt seine Posten nieder
Schlüchtern/ Freiensteinau - Der Schlüchterner SPD-Politiker Matthias Möller will nicht mehr Bürgermeister in Freiensteinau werden. Zudem zieht sich der stellvertretende Vorsitzende der Stadtverordnetenfraktion vollständig aus der Stadtpolitik zurück. Als Grund nennt er sein berufliches Engagement.
Die Entscheidung ist in Matthias Möller langsam gereift. "Ich hatte in den letzten 14 Tagen viele schlaflose Nächte und habe mir viele Gedanken gemacht", sagt der Wallrother, der nach einem Jahr demnächst in den Stadtteil zurückziehen wird – und als einziges Amt das des Ortsvorstehers behalten möchte. Die Entscheidung ist ihm sichtlich schwer gefallen. Im Gespräch mit unserer Zeitung räumt er ein, dass er "immer davon geträumt hat, einmal in Schlüchtern als Bürgermeister anzutreten". Davon war schon vor der Bürgermeisterwahl 2010 gemunkelt worden. Und auch für 2016 hatte Möller, der zwischenzeitlich Stadtverordneter und Fraktionschef der SPD geworden ist, Überlegungen angestellt.
Nun also die Kehrtwende. "Ich möchte mich ganz und völlig auf meine Arbeit bei Renault-Enders konzentrieren, wo ich für 50 Mitarbeiter Verantwortung trage. Ich habe einen 70-Stunden-Job in der härtesten Branche. Das kostet enorm viel Kraft. Das Risiko, bei einer Bürgermeisterwahl zu scheitern, ist latent gegeben", betont er seine volle Loyalität gegenüber seinem Arbeitgeber und erklärt gleichzeitig seinen Verzicht auf eine Kandidatur in Freiensteinau.
Mit einer solchen hat er seit fast zwei Jahren geliebäugelt. Bei CDU, SPD und UBL, die "einen gemeinsamen Kandidaten suchten, gab es eine Vorstellungsrunde. Meines Wissens gab es keinen weiteren Kandidaten. Wäre ich angetreten, hätte ich nicht unbedingt mehrere Parteien im Rücken gebraucht. Ich hätte mein eigenes Konzept vertreten." Gerne wäre er gegen Amtsinhaber Friedel Kopp (parteilos) angetreten, "weil da der Wahlkampf wegen des großen Kontrastes zwischen uns überschaubar gewesen wäre". Mit dem Thema habe er in den vergangenen Wochen aber abgeschlossen und "kenne auch den aktuellen Stand der Dinge nicht". Den Freiensteinauer CDU-Fraktionschef André Heil habe er per E-Mail darüber informiert, "dass ich nicht zur Verfügung stehe".