Spritpreise: Tankfüllung um fünfzehn Euro günstiger
Schlüchtern - Privatleute und Unternehmer freut es: Um gut 30 Cent ist der Spritpreis pro Liter im vergangenen halben Jahr gefallen. Die Tankfüllung macht das bei einem 50-Liter-Tank um 15 Euro günstiger.
Gut 160,9 Cent kostete der Liter Super-Benzin noch im Juni vergangenen Jahres, die gleiche Menge Diesel-Kraftstoff schlug mit 1,40 Euro zu Buche. Heute, rund ein halbes Jahr später, laufen die Zahlen auf dem Display an der Zapfsäule nicht mehr ganz so schnell in die Höhe. Jeweils 25 bis 30 Cent günstiger ist der Liter Kraftstoff. 80 Euro kostete somit die Füllung mit Super bei einem Tankvolumen von 50 Litern, heute stehen 62 Euro unter dem Strich. Beim Diesel reduzierten sich die Kosten von 70 auf 55,50 Euro.
Das Vierjahrestief macht sich gerade bei Pendlern im Geldbeutel bemerkbar. „Den Handwerksbetreiben geht es da wie den Privatleuten. Sie freuen sich über die aktuell niedrigen Spritpreise", sagt der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Gelnhausen-Schlüchtern, Klaus Zeller. Das habe dann auch Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Betriebsinhaber bei den Konjunkturumfragen, ist der Jossaer überzeugt. „Da bleibt schon mehr zum Leben übrig."
Unternehmen bemerken keinen großen Vorteil
Von einer kurzzeitigen Entspannung spricht Maria Beckmann, Inhaberin der Schlüchterner Fahrschule Beckmann. Täglich müssen die Fahrlehrer die Fahrzeuge betanken. Der Preis schwanke den gesamten Tag über, daher hätten sie noch nie weniger als 1,06 Euro für den Liter Diesel bezahlt.
„Sicherlich gibt es Auswirkungen", erklärt Taxiunternehmer Manfred Alt aus Schlüchtern. „Aber wegen des Mindestlohns merkt man es nicht. Ich musste mehr Leute einstellen." Auch die Verwaltung würde nun dadurch mehr Zeit in Anspruch nehmen. „Man merkt nicht, dass man mehr in der Kasse hat."
Markus Groß, der Betreiber der Shell Station am Distelrasen, hat nicht bemerkt, dass durch niedrige Spritpreise mehr getankt werde. „Die Menschen fahren trotzdem nicht mehr. Die Auswirkungen sind so minimal, dass man nicht mal sagen kann, ob es von den günstigen Spritpreisen kommt oder ob es an den milden Temperaturen liegt", erklärt er. / au, chh