Steinkohle-Kraftwerk Staudinger wird stillgelegt

Großkrotzenburg - Uniper will den mit Steinkohle betriebenen Block 5 des Kraftwerks Staudinger (Main-Kinzig-Kreis) bis spätestens Ende 2025 abschalten. Das teilte der Kraftwerksbetreiber am Donnerstag in Düsseldorf mit.
Zunächst will Uniper drei Steinkohle-Kraftwerksblöcke in Gelsenkirchen sowie das Kraftwerk Wilhelmshaven mit einer Gesamtleistung von rund 1500 Megawatt bis Ende 2022 stilllegen. Bis spätestens Ende 2025 sollen weitere 1400 Megawatt im Kraftwerk Staudinger nahe Hanau und Heyden (Nordrhein-Westfalen) folgen. Danach werde Datteln 4 das einzige verbleibende Uniper-Steinkohlekraftwerk in Deutschland sein.
Rund 120 Beschäftigte
Staudinger ist nach Angaben von Uniper das größte konventionelle Kraftwerk in Hessen. Die Blöcke 1 bis 3 sind seit Jahren stillgelegt. Block 4 wird mit Erdgas befeuert und diene als Reservekapazität, ist also nur bei Bedarf am Netz. Der Kraftwerksstandort Staudinger in Großkrotzenburg kann bis zu zwei Millionen Menschen mit Strom versorgen. Zuletzt waren dort rund 120 Menschen beschäftigt.
Das 1100-Megawatt-Kraftwerk in Datteln im Ruhrgebiet soll entgegen einer Empfehlung der Kohlekommission im Sommer ans Netz gehen. Dagegen protestieren Umweltschützer heftig. Die Bundesregierung hat aber zugesagt, dass dafür zusätzlich Steinkohlekapazität vom Netz geht, so dass keine zusätzlichen Treibhausgase entstehen.
Abschaltungen erfolgten freiwillig
Uniper betonte, die geplanten Abschaltungen erfolgten freiwillig. „Klar ist Stand heute: Uniper wird keine Entschädigungszahlungen erhalten.“ Datteln 4 sei Teil der Strategie, den Kohlendioxidausstoß des Unternehmens zu senken, heißt es in der Mitteilung. Durch die Stilllegung der alten und ineffizienten Anlagen würden die Emissionen um bis zu 40 Prozent zurückgehen. Für die Kraftwerksstandorte werde man alternative Konzepte entwickeln. / dpa