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Streit wegen Familienehre: Bruder gesteht, Schwester erstochen zu haben

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Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

Gelnhausen/Hanau - Nach der schrecklichen Bluttat in Hanau am Donnerstag, bei der eine 30-jährige schwangere Frau in ihrer Wohnung niedergestochen worden ist, hat der Bruder der Getöteten ein Geständnis abgelegt: Es habe an jenem Abend einen heftigen Streit gegeben. Er habe daraufhin ein Messer aus der Küche geholt und auf seine Schwester eingestochen.

Sieben Mal hat der 26-Jährige auf seine Schwester eingestochen – in die Brust und in den Hals, das ergab die Obduktion. Die 30-jährige Syrerin war im vierten oder fünften Monat schwanger. Sie starb noch am Tatort.

Von den Tätern fehlte bis Freitagnachmittag jede Spur. Als dringend tatverdächtig galten die beiden Brüder der Getöteten, die nach einer länderübergreifenden Fahndung von Spezialkräften der Polizei Rheinland-Pfalz in einem Taxi nahe Trier gefasst werden konnten.

Familienehre als Mordmotiv

Wie die Polizei am Montag mitteilte, wurden beide Männer noch in derselben Nacht durch Beamte der Hanauer Kriminalpolizei vernommen. Sowohl der 21-Jährige als auch der 26-Jährige berichteten von einem heftigen Streit, bei dem es auch zu Handgreiflichkeiten kam. Schließlich räumte der ältere Bruder ein, aus der Küche der Wohnung seiner Schwester ein Messer geholt, und diese mit mehreren Stichen niedergestochen zu haben.

Die Ermittlungen zu den genauen Hintergründen der Tat dauern noch an. Laut Polizei ging es bei der Auseinandersetzung in der syrischen Flüchtlingsfamilie um die Familienehre. Die beiden Männer sitzen in Untersuchungshaft und werden in Kürze der Haftrichterin in Hanau vorgeführt. / so

Zwei ausführliche Berichte zu dem Thema lesen Sie hier:

„Ehrenmord“ in syrischer Familie? Schwangere 30-Jährige in Hanau durch mehrere Messerstiche getötet Zwei Männer auf der Flucht: 30-Jährige bei Streit in Hanau getötet

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