Tier-Messi lässt 65 Tiere im Stich – Geldstrafe
Sinntal - In einer Wohnung im Sinntal hausten 28 Katzen und ein Hund. Zusätzlich waren 36 Vögel am Dachboden sich selbst überlassen. Der Halter der Tiere stand nun wegen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vor Gericht.
Der 49-jährige Mieter war längst ausgezogen und schaute nur noch unregelmäßig nach den Tieren. Bis die zuständigen Stellen auf den Fall aufmerksam wurden, war es für einige Tiere schon zu spät: 30 Vögel lagen leblos auf dem Boden. 23 Katzen befanden sich in einem extrem schlechten Zustand, waren Kot beschmiert, mit Katzenschnupfen infiziert, hatten sich Parasiten und Geschwüre eingefangen. Der Hund zeigte Anzeichen von Unterernährung. Futter und Wasser fehlten, beklagte die Staatsanwaltschaft. Am Freitag wurde der 49-Jährige vor dem Amtsgericht Gelnhausen wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz zu einer Geldstrafe von 900 Euro (90 Tagessätze zu jeweils 10 Euro) verurteilt. Richter Dr. Wolfgang Ott hielt ihm sein Geständnis, seine Reue und sein bislang straffreies Leben zugute. Angeklagter: Urteil „mehr als gerechtfertigt"
Der Angeklagte hatte beteuert, ihm sei die Arbeit mit den Tieren wegen gesundheitlicher Probleme über den Kopf gewachsen. Die 30 toten Vögel entsorgte er nicht, „weil sie mir so leidtaten".
Ungeklärt blieb die Frage, wie der Fall den Behörden bekannt wurde. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte ein Stromableser die Missstände aufgedeckt Staatsanwältin Kreuzer hatte eine höhere Geldstrafe von 1100 Euro gefordert. Der 49-Jährige befand das Urteil „mehr als gerechtfertigt" und verzichtete auf Rechtsmittel. / ls