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Umbau der Spessart-Therme ab 2022 – das liegt im Fokus der Modernisierung

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Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

Fotos: Hanns Szczepanek
Fotos: Hanns Szczepanek

Bad Soden - Die Grundsatzentscheidung zu Umbau und Modernisierung der Spessart-Therme in Bad Soden ist von den städtischen Gremien nach vielen Sitzungen 2019 gefallen. Nun geht es an die Planung. Und die muss sehr präzise sein, damit das Herzstück der Therme in Gestalt der Innenbecken nicht länger als wirklich nötig geschlossen werden muss.

Von unserem Redaktionsmitglied Hanns Szczepanek

Nach aktuellem Stand der zeitlichen Vorausplanung ist mit einem Baubeginn nicht vor der Jahresmitte 2022 zu rechnen. Wenn die Bauphase aber dann beginnt, müssen zentrale Teile der Anlage für mindestens ein halbes Jahr, realistischerweise aber wohl eher für neun Monate oder sogar für ein ganzes Jahr geschlossen bleiben. Dies hängt vom realen Baufortschritt und womöglich unvorhersehbaren Ereignissen oder Problemen ab. Daher lässt sich die exakte Zeitspanne nicht prognostizieren, selbst wenn der Umbau in allen Details sowohl logistisch als auch zeitlich und organisatorisch optimal vorbereitet worden ist.

Bewegungsbecken steht auf der Agenda

Eine konkrete Planung liegt derzeit noch nicht vor, denn zurzeit wird per Ausschreibung ein Projektsteuerer gesucht, der das umfangreiche Bauvorhaben in Abstimmung mit dem Stadtbauamt und den Entscheidungsgremien federführend begleitet. Mit einem Planungsbüro soll dann die Ausgestaltung des Umbaus in den kommenden zwei Jahren erarbeitet werden. In diesem Prozess werden Ideen geprüft und beraten sowie womöglich bisherige Vorstellungen als hinfällig verabschiedet. An Stelle des bisherigen Wellenbeckens wird es wohl wieder ein „Wasserangebot“ geben, aber wohl anders als in der heutigen Form.

Die Modernisierung im Innern betrifft vor allem den Bereich rund um das Bewegungsbecken, das aus den Anfängen der Spessart-Therme stammt. Charakteristisch dafür ist die mosaikartige Befliesung des Beckens in heute schon nostalgisch anmutendem Orange. Dieses Bewegungsbecken, das manche auch Therapiebecken nennen, befindet sich mitten in der Therme. Daher ist dessen Umbau bei laufendem Betrieb nicht nur Badegästen nicht zumutbar, sondern auch aus technischen Gründen nicht machbar. Denn die Schwimmbadtechnik ist keine Aneinanderreihung von „Insellösungen“, sondern eine vernetzte Anlage. Das Bewegungsbecken ist seit einem Rohrbruch Mitte Dezember außer Betrieb, soll aber zum Frühlingbeginn wieder „ans Netz“ gehen.

Optisches Erscheinungsbild wird modernisiert

Die beiden großen Innenbecken und das Rundbecken mit höher konzentriertem Solewasser werden bei dem Umbau 2022/2023 zwar keine Grundsanierung erhalten, allerdings soll deren teils brüchige Umfliesung erneuert und auch das optische Erscheinungsbild modernisiert werden. Dies gilt dann auch für die Empore mit den Ruhezonen und der „Lichtwiese“.

Außerdem sollen die Umkleiden, Duschen und der übrige Sanitärbereich, ein erheblicher Teil der Thermenfläche, auf einen zeitgemäßen Stand gebracht werden. Unter anderem steht vollständige Barrierefreiheit auf der Agenda. Das Investitionsvolumen für diese Revitalisierung der Therme wird sich auf einen Euro-Betrag im höheren einstelligen Millionenbereich belaufen. Die Verantwortlichen wollen hierfür mit dem Land Hessen noch über außerplanmäßige Zuschüsse verhandeln.

Gesundheitstherapien bleiben Schwerpunkt

Im Pressegespräch betonen Bürgermeister Dominik Brasch (parteilos), Bauamtsleiter Matthias Engelkamp und die beiden Kurdirektoren Michael Lehrbacher und Stefan Ziegler, dass auch in der Bauphase „natürlich nicht die gesamte Spessart-Therme geschlossen sein wird“. Dies gilt in erster Linie für das vor wenigen Monaten eröffnete 25-Meter-Becken mit seinen drei Bahnen, das über eigene sanitäre Anlagen und Sammelumkleiden verfügt. Trotz der bereits guten Auslastung durch Vereinssport und Schulklassen, zu denen ab 2. Februar auch jene der Henry-Harnischfeger-Schule hinzukommen, soll es Zeitfenster für schwimmfreudige Besucher geben.

Ebenso bleiben die Physiotherapie und die Icelab-Kältekammern im Obergeschoss in Betrieb. Gleiches gilt für Teile der Saunaanlage, obwohl diese im Zuge der Arbeiten um weitere Ruheräume erweitert werden soll. Von der Schließung unberührt bleiben auch die Veranstaltungsräume entlang der Brunnenpassage, das Ärztehaus sowie der historische Konzertsaal und das Spessart-Forum. Die Modernisierung an sich ist nach einhelliger Meinung in den städtischen Gremien alternativlos. Trotz der stattlichen Kosten, die auf die Stadt Bad Soden-Salmünster zukommen, ist allen Beteiligten klar: „Nichts zu machen wäre unverantwortlich“, fasst Dominik Brasch zusammen. Auch nach deren Revitalisierung werde aus der Spessart-Therme aber kein Spaßbad werden, sondern Gesundheitstherapien weiterhin den Schwerpunkt bilden.

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