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Attacke mit Axt: Tatverdächtiger (16) sitzt wegen versuchter Tötung in U-Haft

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Nach dem Tod von zwei kleinen Kinder in Hanau sitzt deren tatverdächtiger Vater nach seiner Auslieferung nun unter Mordverdacht in Hessen in Untersuchungshaft.
Seit Dienstag sitzt der 16-Jährige wegen mehrerer Straftaten in Untersuchungshaft. Bei seiner Festnahme verletzte er zwei Polizisten. (Symbolbild) © Boris Roessler/dpa

Ein 16-Jähriger aus Wächtersbach sitzt seit Dienstag wegen mehrerer Straftaten in Untersuchungshaft. Unter anderem soll der Jugendliche versucht haben, einen Mann mit einer Axt zu töten.

Offenbach - „Er soll andere verletzt und bedroht, Verstöße gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz begangen sowie Polizisten bei seiner Festnahme verletzt haben“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hanau und des Polizeipräsidium Südosthessen. Aufgrund mehrerer mutmaßlich begangener krimineller Verstöße sitze der erst 16-Jährige seit Dienstag in Untersuchungshaft.

Main-Kinzig-Kreis: Attacke mit Axt - Tatverdächtiger (16) in U-Haft

Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei in Hanau werfen dem jungen Mann vor, binnen kürzester Zeit in Bad Orb (Main-Kinzig-Kreis) eine Reihe von Straftaten begangen zu haben. Diese seien zum Teil so erheblich gewesen, dass aus Sicht der Ermittler Annahme zur Fluchtgefahr bestünde. „In einem Fall ist der Beschuldigte mittlerweile sogar wegen versuchten Totschlags verdächtig“, erklären Polizei und Staatsanwaltschaft.

Am vergangenen Mittwochabend (27. Juli) soll der Wächtersbacher im Zuge eines Streits vor einem Haus im Stadtgebiet einen 31-Jährigen mit einer Axt attackiert haben. „Bei den Hiebbewegungen, die auch in Richtung des Kopfes des Opfers ausgeführt worden sein sollen, erlitt der 31-Jährige Schnittverletzungen an Armen und Händen“, heißt es in der Pressenotiz. Zudem sollen sich beide Kontrahenten gegenseitig mit Sperrmüllgegenständen beworfen haben, wodurch auch drei geparkte Fahrzeuge in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Zwei Tage später (29. Juli) soll er an gleicher Stelle einen 38-Jährigen mit einem als Schusswaffe beschriebenen Gegenstand bedroht haben. Am Montagabend (1. August) wurde der 16-Jährige erneut auffällig, wie die Behörden mitteilen. „Im Bereich eines Bolzplatzes trafen ihn Polizeibeamte mit einer CO2-Pistole, einem Einhandmesser sowie Drogen-Utensilien an - alle Gegenstände wurden sichergestellt.“

16-Jähriger mutmaßlicher Straftäter festgenommen - Polizisten leicht verletzt

Als Grund für den Waffenbesitz habe der Jugendliche einen zuvor beim Ordnungsamt angemeldeten Dreh eines Musikvideos vorgegeben. In dem Zusammenhang ermitteln die Beamten auch wegen des Verdacht eines illegal aufgenommenen Telefonats mit einem Bediensteten dieser Behörde. Ein Videodreh konnte laut Pressenotiz jedoch nicht verifiziert werden.

Der 16-Jährige sei festgenommen und auf die Polizeiwache gebracht worden. Dort soll er Widerstand geleistet und zwei Polizeibeamte leicht verletzt haben. Neben bedrohenden und beleidigenden Äußerungen den Ordnungshütern gegenüber soll er auch Ausrüstungsgegenstände und Mobiliar beschädigt haben. (Lesen Sie hier: Streit am Sportplatz eskaliert: 32-Jähriger zieht Pistole - Familienvater vor Gericht)

Main-Kinzig-Kreis: Untersuchungshaft für 16-Jährigen wegen mehrerer Straftaten

Aufgrund der raschen zeitlichen Abfolge an Ermittlungsverfahren habe man den Tatverdächtigen am Dienstag (2. August) der zuständigen Jugendrichterin beim Amtsgericht in Gelnhausen vorgeführt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Hanau erließ die Richterin einen Untersuchungshaftbefehl wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr.

Im Anschluss an dessen Verkündung wurde der 16-Jährige in eine Justizvollzugsanstalt verbracht. Er muss sich nun einem Verfahren nach Jugendstrafrecht stellen, erklären Polizei und Staatsanwaltschaft. (sob)

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