Weiterhin betroffen war der Bereich rund um die Brüningstraße. Dort ansässige Einzelhandelsgeschäfte und Gastronomiebetriebe waren während der Entschärfung nicht erreichbar. Außerdem ruhte der Bahnverkehr entlang eines vorrangig für den Güterverkehr genutzten Gleises. Der Bahnverkehr auf dieser Strecke wurde entsprechend umgeleitet.
Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky dankte allen Beteiligten „für den einmal mehr mit großem Engagement und hoher Professionalität durchgeführten Einsatz“. Neben den Einsatzkräften der Feuerwehr Hanau und der Freiwilligen Feuerwehren sorgten auch der Rettungsdienst MKK, die HRE, Polizei, Stadtpolizei und Ordnungsamt, das Werk und die Werksfeuerwehr von Goodyear, die HSB sowie ein Notfallmanager der Bahn für eine geordnete Evakuierung und Entschärfung. Überdies waren der SEG Rettungsdienst sowie der Eigenbetrieb Hanau Immobilien- und Baumanagement involviert, um eine Unterkunft und Betreuung im Bürgerhaus Wolfgang sicherzustellen.
Erstmeldung vom 3. Mai, 18.17 Uhr: Auf dem ehemaligen Gelände des Matratzenherstellers Dunlopillo ist bei Sondierungsarbeiten eine etwa 50 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Das teilt die Stadt Hanau mit. „Nach einer Sicherung des Geländes sowie umfassenden Untersuchungen der Fachkräfte vor Ort wurde entschieden, die Entschärfung noch heute Abend vorzunehmen“, so die Verantwortlichen.
Bei der Bombe handelt es sich um ein amerikanisches Fabrikat mit Heckaufschlagzünder. Die Sicherheitskräfte vor Ort haben einen Sicherheitsbereich im Radius von rund 300 Metern um die Fundstelle festgelegt. Entsprechend sind hauptsächlich die Bewohner der Gemeinschaftsunterkunft Sportsfield betroffen. Diese werden während der Entschärfungsarbeiten evakuiert und mit Bussen der Hanauer Straßenbahn GmbH (HSB) in das Bürgerhaus Wolfgang gebracht.
Weiterhin ist der Bereich rund um die Brüningstraße betroffen. Eine Zufahrt zu den dortigen Einzelhändlern und Gastronomiebetrieben ist entsprechend für einen Zeitraum von rund zwei Stunden nicht möglich. „Voraussichtlich gegen 21 Uhr können die Betroffenen wieder in die Gemeinschaftsunterkunft zurückkehren“, so die Stadt.
Von der Evakuierung ist überdies auch ein Bahngleis betroffen, welches vorrangig für den Güterverkehr genutzt wird. Während der Evakuierung wird der entsprechende Zugverkehr über andere Gleise umgeleitet.
In Hanau waren in den vergangenen Monaten mehrfach Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Eine Bombe auf dem Werksgelände von Heraeus musste gesprengt werden, 16.000 Menschen waren betroffen. Bei einer Entschärfung wenige Tage später im Stadtteil Nordwest mussten sogar 17.000 Menschen ihre Häuser verlassen.