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Zeitreise durch das Schwimmbad

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Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

Schlüchtern - Vor 120 Jahren, am 15. Juni 1896, öffnete die erste Badeanstalt im Thalerschen Weiher in Schlüchtern ihre Pforten. Gestern wurde zum Jubiläum eine Fotoausstellung im Freibad eröffnet.

„Es ist eine kleine Zeitreise durch das Schwimmbad“, erklärt Wolfgang Schröder, Leiter der städtischen Bäder in Schlüchtern.

Karla Föller, derzeit Praktikantin, hat in knapp zweiwöchiger Arbeit zusammen mit Schröder die Fotos – viele stammen aus dem Nachlass Inge Sass’ Mutter – und zahlreichen Zeitungsartikel über das Freibad herausgesucht und zusammengestellt. Dazu gesellen sich einige Fotoalben aus der privaten Sammlung Schröders, die vor allem die Tätigkeiten des DLRG Revue passieren lassen.

„Ich denke, viele Freibadbesucher kennen das Schwimmbad noch aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und verbinden viele Erinnerungen damit“, sagte Schlüchterns Bürgermeister Falko Fritzsch (SPD) bei der Eröffnung der Fotoausstellung, die nun vormittags und nach Absprache geöffnet ist. Für eine kleine Stadt sei es „einmalig“, sich drei Bäder zu leisten. Fritzsch erinnerte an den Holzsteg, der früher über das einzelne große Becken ging. „Im Frühjahr kamen die Frösche vom Thalerschen Weiher, und überall waren Kaulquappen“, erzählt Fritzsch amüsiert.

In der früheren „Knabensammelkabine“ spiegeln nun viele Schwarzweiß- und Farbfotos sowie Zeitungsartikel die Geschichte des Schlüchterner Freibades wider. Zu sehen sind viele Aufnahmen aus den 1930 bis 1960er Jahren, Bilder von der großen Renovierung 1980, in deren Zuge die Sprungtürme entfielen und das einst große Einzelbecken in zwei aufgeteilt wurde. Auch die Jahresabschlüsse mit den Allwetterschwimmern finden Einzug an den Wänden und die Ausbildung von Rettungsschwimmern.

Nebenbei erzählen sich Schröder, Fritzsch und Luise Meister einige Anekdoten. „Einige der Umkleidekabinen sind seit 1896 im Familienbesitz. Für sie gibt es eigens Wartelisten, so begehrt sind die bunten Kabinen“, verrät Schröder.

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