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Bares für Rares (ZDF): Händler rät zu Reinigung von einem gerade gereinigten Gemälde

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Bei „Bares für Rares“ (ZDF) hatte Händler Julian Schmitz-Avila an einem Gemälde von Paul Smalian einiges zu monieren Dabei war das Bild erst gereinigt worden.
Bei „Bares für Rares“ (ZDF) hatte Händler Julian Schmitz-Avila an einem Gemälde von Paul Smalian einiges zu monieren. Dabei war das Bild erst gereinigt worden. © ZDF

Bei „Bares für Rares“ (ZDF) mit Moderator Horst Lichter hatte Händler Julian Schmitz-Avila an einem Gemälde von Paul Smalian einiges zu monieren, meinte, dass eine Reinigung angeraten sei. Dabei war das Bild gerade erst gereinigt worden.

Köln/Pulheim - In der Folge der beliebten ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ mit Horst Lichter, die am 3. Januar 2023 ausgestrahlt wurde, brachten Renate und Walter Graffunder aus Neukirchen-Vluyn am Niederrhein ein Gemälde von Paul Smalian zum Verkauf in das Walzwerk in Pulheim bei Köln.

Händler Julian Schmitz-Avila erklärte den Geschwistern, dass das Bild vor dem Verkauf gereinigt werden sollte. Dabei hatten die Verkäufer es gerade kurz zuvor professionell reinigen lassen. Letztlich kaufte der Kunst- und Antiquitätenhändler das Gemälde - deutlich unter dem Preis der Experten-Schätzung.

Bares für Rares (ZDF): Händler rät zu Reinigung von gerade gereinigtem Gemälde

Doch der Reihe nach. Renate und Walter Graffunder erklärten gegenüber Moderator Horst Lichter, dass ihr Vater 1963 das Bild direkt beim dem damals in Steinhude bei Hannover arbeitenden Künstler gekauft habe. Kunst-Experte Albert Maier aus Ellwangen lobte das Gemälde.

„Es gefällt mir sehr gut“, begann Albert Maier seine Expertise. Das signierte Bild (Öl auf Leinwand) zeigt vor weiß getünchten Häusern sogenannte Opuntien: eine Pflanzengattung aus der Familie der Kakteengewächse, deren Früchte (Kaktusfeigen) man auch essen kann.

„Die Opuntie ist ganz toll gemalt - mit den gelben Blüten, mit den Stacheln, mit dem tollen Grün. Das ist ein Hingucker! Das Motiv spricht einfach an“, lobte der „Bares für Rares“-Experte das Bild weiter und hob den orientalische Einfluss gegenüber Horst Lichter hervor, dem jüngst ein Gemälde eines Künstlers aus der Münchner Schule sehr gefallen hatte.

Paul Smalian (1901-1974) hatte sich nach seinem Studium an der Staatlichen Kunstschule in Berlin ab 1925 fünf Jahre lang auf seiner ersten großen Studienreise in Ägypten aufgehalten. Dort hielt er in zahlreichen Bildern und Zeichnungen die exotisch anmutenden Eindrücke des Landes und seiner Menschen fest.

Bares für Rares (ZDF): Händler bietet zum Start 150 Euro für Gemälde von Paul Smalian

Werke des kosmopolitischen Künstlers - er reiste später unter anderem auch nach Italien, Brasilien, Tunesien, Marokko, Westafrika, Ceylon (heute: Sri Lanka) und Thailand - befinden sich unter anderem auch im Kultusministerium Niedersachsen und in der Staatsgalerie der Stadt Dessau.

Weil das Gemälde des in Neuruppin in Brandenburg geborenen deutschen Kunstmalers zuletzt lange Zeit in einem Raucherzimmer gehangen hatte, hatten es die beiden Verkäufer noch vor dem Auftritt bei „Bares für Rares“ extra professionell reinigen lassen. Das entging Händler Julian Schmitz-Avila offenbar.

Jüngst hatten die „Bares für Rares“-Händler schon einen Bauhaus-Künstler nicht zu schätzen gewusst. Im Händlerraum, in dem Elisabeth Nüdling aus Fulda dieses Mal nicht mit dabei war - dafür aber als neuer Händler Jos van Katwijk, begutachte der Kunsthändler aus Bonn als erster das ungerahmte Gemälde von Paul Smalian, das laut Experten-Schätzung 500 bis 600 Euro wert ist.

„Das Gemälde ist ohne Rahmen gekommen. Der fehlt“, begann Julian Schmitz-Avila das Verkaufsgespräch. „Ich würde das Gemälde nochmal spannen lassen. Oben rechts sieht man, dass es gewellt und etwas feucht ist.“ Der Händler fügte hinzu: „Ich würde das Bild auch gegebenenfalls reinigen lassen.“

Video: „Bares für Rares“-Verkäufer kann Expertise kaum fassen

Auf den Hinweis, dass das Gemälde gerade erst gereinigt worden sei, reagierte Julian Schmitz-Avila nur mit einem Wort: „Okay!“ Der Händler bot zum Start 150 Euro. Zuletzt hatten sich ein Experte und auch die Händler schon bei einem Gemälde von Paul Weimann blamiert. Und ein Ehepaar aus dem Kinzigtal wollte nach dem Verkauf einen Bronze-Pokal zurückkaufen.

Letztlich erstand der Bonner Julian Schmitz-Avila das Bild von Paul Smalian für 400 Euro - und legte freiwillig nochmals 20 Euro drauf. Damit die Verkäufer auf der Rückfahrt eine Kuchenpause machen können. „Wir wissen alle, dass es sich gut verkauft“, lobte Fabian Kahl seinen Händler-Kollegen nach dem Kauf des Gemäldes.

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